Film - Das wandelnde Schloss

Ruine auf Reisen

Filmtitel:

Das wandelnde Schloss

Originaltitel:

Howl's Moving Castle

Land, Jahr:

Japan 2004

Regie:

Hayao Miyazaki

Buch:

Hayao Miyazaki nach dem Buch von Diana Wynne Jones

Produzent:

Toshio Suzuki

Musik:

Joe Hisaishi, Yumi Kimura

Darsteller:

Sprecher u. a. Robert Stadlober, Sunnyi Melles

Länge:

120 min

Website:

www.das-wandelnde-schloss.de

Die achtzehnjährige Sophie wird scheinbar grundlos von der Hexe aus dem Niemandsland in eine 90-jährige Frau verwandelt. Aus Scham verlässt sie unerkannt ihre Heimatstadt und landet an Bord eines wandelnden magischen Schlosses. Dieses verfügt über eine Zaubertür, die zu vier verschiedenen Orten führt. Da das zauberhafte Gefährt ziemlich verdreckt ist, verpflichtete sich Sophie als Putzfrau. Sie verliebt sich dabei in den jungen Zauberer Hauro, der versucht einen sich anbahnenden Krieg zu verhindern.

Nach dem Genuss dieses vor Phantasie überquellenden Films kann niemand mehr ernsthaft behaupten, der klassische Zeichentrickfilm wäre tot. Hayao Miyazaki (“Das Schloss des Cagliostro“) hat sich nach “Chihiros Reise“ selbst übertroffen. Er versammelt nicht nur ein Ensemble von teils liebenswerten und teils völlig unerklärbaren magischen Geschöpfen sondern sein Film erzählt scheinbar beiläufig, genau wie seine Meisterwerke “Prinzessin Mononoke“ und “Die letzten Glühwürmchen“, von der Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges. Miyazaki zeigt aber auch, dass ein harmonisches Miteinander von völlig unterschiedlichen Geschöpfen nicht nur möglich sondern auch erstrebenswert und vergnüglich ist.

Ein zusätzliches Plus für westliche Zuschauer dürfte sein, dass es sich bei “Das wandelnde Schloss“ um den bisher zugänglichsten Film aus Miyazakis Studio Ghibli handelt, denn er basiert auf einer Romanvorlage der britischen Autorin Diana Wynne Jones, die unter dem Titel "Sophie im Schloss des Zauberers" bei Carlsen erschienen ist. Jetzt ist nur noch zu hoffen, dass der Film, im Gegensatz zu den letzten nur sehr halbherzig beworbenen Ghibli-Filmen, auch den Weg auf möglichst viele große Leinwände findet. Nur dort entfalten der Feuerdämon Calcifer, die hüpfende Vogelscheuche Rübe und der höchst seltsame Hund Hihn ihre volle Wirkung.

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