Anfang der vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts:
Der eher schwächliche Steve Rogers möchte unbedingt dabei sein,
wenn gegen die Nazis gekämpft wird. Da er zwar nicht den Körper
jedoch den Geist eines Soldaten hat, bekommt er ein Super-Soldaten-Serum
verabreicht und verwandelt sich in den glorreichen Captain
America. Diese Geschichte dachten sich seinerzeit Joe Simon
und Jack Kirby aus. Sie ließen den Captain gemeinsam mit den US-Truppen
den Zweiten Weltkrieg gewinnen. Danach verschwand der patriotisch
gekleidete Superheld für eine ganze Weile von der Comic-Bildfläche,
bevor er Anfang der Sechziger Jahre bei Marvel ein spektakuläres
Comeback erlebte. Kirby und Stan Lee ließen den Kriegshelden nachdem
er Jahrzehnte als Folge eines Flugzeugabsturzes in einem Eisblock
im Atlantik eingefroren war zum Mitglied des Helden-Teams Avengers
werden.
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Die Verfilmung konzentriert sich nicht (bzw. nur in einer sehr kurzen
Rahmenhandlung) auf die aktuelle (ohnehin gerade verstorbene)
Comicversion von Captain America, sondern geht sehr werkgetreu
ganz weit in die Vergangenheit zurück. Joe Johnston ist schon
durch seine herrlich nostalgische Verfilmung von Dave Stevens
Comic “Rocketeer“ der richtige
Regisseur um eine zur Zeit des Zweiten Weltkriegs angesiedelte
teilweise ganz schön naive Heldengeschichte mit Schmalz aber auch
mit reichlich Schmackes zu erzählen. Hauptdarsteller Chris Evans
brachte bereits Superhelden-Erfahrung mit, denn er spielte in
den beiden gar nicht einmal so guten “Fantastic
Four“-Filmen gar nicht einmal so schlecht die menschliche
Fackel. Jetzt überzeugt er am Anfang des Filmes als am Rechner
zum Hänfling reduzierter Steve Rogers aber auch als gradliniger
Held. Überhaupt ist die Besetzung großartig: Tommy
Lee Jones ist ein überzeugender Kommisskopf, Hugo Weaving
tröstet darüber hinweg, dass Christoph Waltz nicht als
Red Skull zur Verfügung steht, während Stanley
Tucci im Original immerhin einen lustigen deutschen Akzent drauf
hat.
Wenn Chris Evans in einem kitschigen Captain America-Kostüm
zum Song “The Star Spangled Man With A Plan” von Alan
Menken (“Arielle“,
“Die Schöne
und das Biest“) mit einer Horde Showgirls auftritt, mag
so mancher denken, dass Disney jetzt wohl tatsächlich
die Marvel-Superhelden übernommen hat. Doch eine
Szene, in der der Operetten-Superheld aus dem Kino-Serial
bei Truppenbetreuung vor echten Soldaten böse ausgebuht wird,
zeigt doch eine unerwartete Bodenhaftung des Films. Johnston und
seinem Team gelingt es den klassischen naiven mit dem deutlich
realistischeren Captain America aus Mark Millars Comic
The Ultimates
zu vereinen. Formal überzeugen nicht nur das detailfreudige
Setdesign und die rasanten Actionszenen, sondern auch die 3D-Effekte.
Diese mögen nachträglich eingefügt sein, doch welcher
Film wird nicht nach Drehschluss noch bearbeitet. In Sachen Plastizität
kann nicht einmal “Avatar“
dem Film das Wasser reichen. Immer wieder erfreuen Einstellungen
durch große räumliche Tiefe.
In diesem Falle lohnt es sich den überlangen Nachspann abzusitzen,
denn hier gibt es erste sehr kurze Ausschnitte aus Team-Up-Film
"Avengers", der
vom Buffy-Schöpfer
Joss Whedon inszeniert wurde. Hier trifft Captain America
u. a. auf Thor, Iron Man, den Hulk
und natürlich auf Samuel L. Jackson als Nick Fury.
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