Mit “Asterix und die Wikinger“
entstand bereits der zehnte Kinofilm mit den schlagfertigen Galliern.
Grund genug einmal einen Blick auf die wechselvolle Geschichte der
Asterix-Verfilmungen zu werfen, die vor fast 40 Jahren begann.
|
 |
|
|
Am
14. Oktober 1967 war es endlich auch bei uns soweit: Die in Frankreich
bereits irrsinnig erfolgreichen Asterix-Comics debütierten
mit achtjähriger Verspätung (wenn einmal von Rolf Kaukas
zwei Jahre zuvor unter dem Titel “Siggi und Barbaras“ erfolgten
Verschandelung der Serie) in “MV-Comics“. Zu dieser Zeit lief in
den französischen Kinos bereits ein erster Asterix-Zeichentrickfilm,
der bei uns erst 1971 unter dem Titel “Asterix der Gallier“
gestartet wurde. Trotz seiner schlichten Machart wurde diese ursprünglich
fürs Fernsehen geplante Produktion seinerzeit in den deutschen
Kinos zum erfolgreichsten ausländischen Film des Jahres und
erhielt die “Goldene Leinwand“ für mehr als drei Millionen
Zuschauer (der erfolgreichste deutsche Film war im selben Jahr übrigens
der erste Teil der dreizehnteiligen Reihe “Schulmädchen-Report
– Was Eltern nicht für möglich halten“).
“Asterix
der Gallier“ ist eine recht werkgetreue Adaption des ersten
Comicalbums von Goscinny und Uderzo. Das Vergnügen an der
amüsanten Geschichte wird jedoch ein wenig durch die nicht
allzu aufwändige Animation getrübt. “Asterix der Gallier“
kam 1985 mit einer verbesserten Synchronisation in der Frank Zander
die Hauptfigur spricht erneut in die Kinos.
Als zweiter Zeichentrickfilm folgte 1968 eine sehr gelungene Adaption
des Albums “Asterix
und Kleopatra“. (Seltsamerweise erschien der Comic
“Asterix und Kleopatra“ innerhalb der unchronologischen deutschen
Asterix-Comicreihe auch an zweiter Stelle.) Die kunstvoll ausgeführte
Animation dieses Filmes, bei dem Goscinny und Uderzo auch Regie
führten, weiß auch heute noch zu gefallen und auch die
eingefügten Musical-Szenen im Disney-Stil nerven nicht allzu
sehr. In die deutschen Kinos kam der Film 1970, also ein Jahr vor
“Asterix der Gallier“.
|
 |
|
|
1975
gründeten Goscinny und Uderzo gemeinsam mit Georges Dargaud
die “Studios Idéfix“ und wollten dort ihrem großen
Vorbild Walt Disney nacheifern. Sie starteten ihre Zeichentrick-Produktion
mit “Asterix erobert
Rom“. Dieser Film unterscheidet sich nicht nur durch
einen sehr viel lockeren Zeichenstil von seinen beiden Vorgängern,
sondern vor allem durch die Tatsache, dass nicht auf ein bereits
existierendes Comicalbum zurückgegriffen wurde. René
Goscinny dachte sich eigens eine neue Geschichte aus, die dann später
in Frankreich (und bei uns in der "Comixene" 24 bis 29)
auch als Comic veröffentlicht wurde. Die Story handelt von
zwölf Aufgaben, die Asterix und Obelix von Julius Cäsar
gestellt bekommen. Wenn sie diese, genau wie die großen Helden
der Antike lösen, sollen sie die Herrschaft über Rom erhalten.
Es
versteht sich von selbst, dass es dabei nicht allzu heroisch zugeht,
sondern reichlich Alltagssatire einfließt. Die beiden Helden
müssen auch schon einmal gegen gnadenlose Bürokraten ankämpfen
oder entscheiden welcher Wäschehaufen blütenweißer
gewaschen wurde.
Obwohl “Asterix erobert Rom“ sehr erfolgreich war, entstand in den
“Studios Idéfix“ nur noch “Lucky
Luke – Sein größter Trick“ und bereits 1978 schlossen
die Trickfilmstudios ihre Pforten. Die laufenden Betriebskosten
waren einfach zu hoch um das Studio nach Goscinnys plötzlichen
Tod noch am Leben zu erhalten.
So
sollte es 10 Jahre dauern, bis mit “Asterix – Sieg über
Cäsar“ wieder ein gallischer Zeichentrickfilm in die
Kinos kam. Der gar nicht einmal so übel animierte Film verknüpft
recht geschickt die beiden Alben “Asterix
als Gladiator“ und “Asterix als Legionär“. Dies ist ein
wenig schade, denn gerade das Leginärs-Album wäre eine
ideale Grundlage für einen tollen abendfüllenden Film.
In
dieser Hinsicht überzeugte dann der 1986 entstandene Film “Asterix
bei den Briten“ vollauf, denn hier wurde erfolgreich versucht
eine der besten Goscinny-Geschichten so optimal wie möglich
auf die Leinwand zu bringen. Doch schon 1989 wurden erneut zwei
Comicbände (diesmal “Kampf der Häuptlinge“ und “Der Seher“)
zu einem Film namens “Asterix – Operation Hinkelstein“
verwurstet.
Hierbei
handelte es sich, bedingt durch den riesigen Erfolg den die Comics
auch bei uns hatten, erstmals um eine deutsch-französisch Koproduktion.
Das Drehbuch verfasste gemeinsam mit Yannik Voigt der deutsche Asterix-Verleger
Adolf Kabatek, der auch die Comicreihe “Abenteuer
aus Onkel Dagoberts Schatztruhe“ getextet hatte.
Mit
“Asterix in Amerika“, dem letzten Zeichentrickfilm
mit den Galliern, kam 1994 eine rein deutsche Produktion in die
Kinos. Regisseur Gerhard Hahn und Produzent Jürgen Wohlrabe
hätten gut daran getan, sich stärker am zugrunde liegenden
Album “Die große Überfahrt“ zu orientieren und nicht
andauernd nutzlose Kapriolen einzubauen. Ferner ist es mehr als
fraglich ob Ottfried Fischer wirklich die optimale deutsche Stimme
für Obelix ist.
Noch
krasser wurde es allerdings als der Film 2003 unter dem Titel “Asterix
in America – Die checken aus die Indianer“ noch einmal mit den Stimmen
von Erkan und Stefan als Asterix und Obelix in die Kinos kam. Wer
will kann schon drüber lachen, wenn aus Wildschweinen Döner
werden und die Frau von Majestix plötzlich Krassemine heißt.
(Die ersten sechs Asterix-Filme bekamen übrigens von Kinowelt
bei der DVD-Veröffentlichung zusätzlich jeweils eine sächsische,
hessische, bayrische, berlinerische, schwäbische oder kölsche
Dialekttonspur spendiert).
Tricktechnisch
jedenfalls ist “Asterix in Amerika“ wohl der bis dahin gelungenste
Asterix-Zeichentrickfilm. Besonders die Szenen mit der Ozeanüberquerung
der Gallier bei sehr rauher computeranimierter See wissen zu überzeugen.
|
 |
|
|
Dann
war (erstmal) Schluß mit Zeichentrick und als deutsch-französisch-italienische
Coproduktion kam 1999 “Asterix
& Obelix gegen Caesar“ in die Kinos. Nachdem Steven
Spielberg zuvor erfolgreich aus der Familie Feuerstein einen Realfilm
gemacht hatte, wurde dies auch mit den Galliern probiert und mit
Gérard Depardieu die Idealbesetzung für die Rolle des
Obelix gefunden. Inszeniert wurde der Film vom erfahrenen Komödienspezialisten
Claude Zidi, der das Drehbuch gemeinsam mit dem auch als Regisseur
erfahrenen Comickünstler Gerard Lauzier verfasste. Leider erzählt
auch dieser Film keine der genialen Goscinny-Geschichten komplett
nach, sondern ist eher eine Art “Best of“-Sampler. Da gibt es den
Seher, die schöne Falbala, das Treffen der Druiden im Kanutenwald,
eine Fischschlacht, Zirkusspiele und Machtintrigen gegen Cäsar.
Also
Handlung genug um zu verhindern das lediglich protzig die durchaus
vorhandenen Schauwerte und die guten Spezialeffekte (vom späteren
“Catwoman“-Regisseur Pitof) “vorgeführt
werden. Die meisten Darsteller fügten sich auch sehr gut in
das Gesamtgefüge ein. Zwar reißen Christian Clavier (“Die
Zeitritter“) und Depardieu ihre Augen immer ganz weit auf, um auch
wirklich wie die Comicvorlagen auszusehen, aber es wirkt und man
nimmt ihnen die Rollen ab. Gut gewählt ist auch Louis
de Funés alter Chef-Gendarm Michel Galabru als Majestix
und Marianne Sägebrecht als seine Frau. Nur Gottfried John
als Cäsar nervt etwas. Rein optisch ist er zwar eine gute Wahl.
Er sieht sich jedoch gezwungen einen Grimassenwettbewerb mit Roberto
Benigni (“Das Leben ist
schön“) anzutreten und ist diesem natürlich hoffnungslos
unterlegen. Überhaupt ist Benigni als intriganter Römer
Destructivus eine sehr gute Wahl. Goscinny hätte garantiert
seine Freude dieser Figur gehabt und ihn vielleicht sogar in ein
Comicalbum eingebaut.
|
 |
|
|
Bezeichnenderweise
wurde nach dem Erfolg von “Asterix & Obelix gegen Caesar“ als
zweites Abenteuer für einen Realfilm wieder zu “Asterix und
Kleopatra“ gegriffen, dem optisch wohl ansprechendsten Comic innerhalb
der Serie. Ursprünglich war Isabelle Adjani für die Rolle
der Kleopatra im Gespräch, doch Monica Bellucci war sicherlich
auch keine schlechte Wahl. Von der Besetzung des ersten Filmes waren
bei “Asterix und Obelix: Mission Kleopatra“ nur
noch Clavier und Depardieu dabei, während der glücklose
Architekt Numerobis von James Debbouze, dem einarmigen Darsteller
aus “Die fabelhafte Welt der Amélie“ gespielt wurde. Nachdem
der erste Realfilm teilweise auch in den Münchener Bavaria-Studios
gedreht wurde (hieraus ist mittlerweile eine kleine Touristenattraktion
geworden), war “Mission Cleopatra“ eine rein französische Angelegenheit.
Insgesamt kann der Film sehr viel stärker überzeugen als
sein Vorgänger. Das Comicalbum wird recht werkgetreu und tricktechnisch
gelungen umgesetzt. Die Piraten z. B. ähneln erstaunlich exakt
ihren gezeichneten Vorbildern. Wenn der Comicerzählung im Film
neue Gags hinzugefügt wurden, sind diese oft erstaunlich gelungen.
Etwas Punktabzug gibt es für den unmotivierten Einbau einiger
Musiknummern aus den 70er Jahren. Doch ansonsten bietet "Asterix
& Obelix: Mission Kleopatra" beste Unterhaltung ohne die
zugrunde liegende Comicvorlage allzu sehr zu verwässern.
Da
der Film jedoch nur in Frankreich wirklich gut lief entstand als
nächstes mit “Asterix
und die Wikinger“ ein Zeichentrickfilm, bevor mit “Asterix
bei den Olympischen Spielen“ und "Asterix
& Obelix – Im Auftrag ihrer Majestät" wieder ein
Realfilme folgte.
“Asterix“-Filme
als DVD bei ebay kaufen, hier anklicken
"Asterix
der Gallier" als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken
"Asterix
und Kleopatra" als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken
"Asterix
erobert Rom" als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken
"Asterix
– Sieg über Cäsar" als DVD
bei AMAZON bestellen, hier anklicken
"Asterix
– Sieg über Cäsar" als Blu-ray
bei AMAZON bestellen, hier anklicken
"Asterix
bei den Briten"
als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken
"Asterix
bei den Briten"
als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken
"Asterix
– Operation Hinkelstein" als DVD bei
AMAZON bestellen, hier anklicken
"Asterix
in Amerika"
als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken
"Asterix
& Obelix gegen Caesar" als DVD bei AMAZON
bestellen, hier anklicken
"Asterix
& Obelix gegen Caesar" als Blu-ray bei
AMAZON bestellen, hier anklicken
"Asterix
und Obelix: Mission Kleopatra" als DVD bei AMAZON bestellen,
hier anklicken
"Asterix
und die Wikinger" als DVD bei AMAZON bestellen, hier
anklicken
"Asterix
und die Wikinger" als Blu-ray bei AMAZON bestellen,
hier anklicken
"Asterix
bei den Olympischen Spielen" als DVD bei AMAZON bestellen,
hier anklicken
"Asterix
bei den Olympischen Spielen" als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier
anklicken
"Asterix
& Obelix – Im Auftrag ihrer Majestät" als DVD bei
AMAZON bestellen, hier anklicken
"Asterix
& Obelix – Im Auftrag ihrer Majestät" als Blu-ray
bei AMAZON bestellen, hier anklicken
"Asterix
& Obelix – Im Auftrag ihrer Majestät" in 3D als Blu-ray
bei AMAZON bestellen, hier anklicken
|