Die
Cartoons:
Geboren wurde er als Frederic Bean Avery. Doch da er aus Texas stammte,
nannte man ihn in Hollywood Tex Avery. Nach einigen Lehr-Jahren bei
Walter Lantz und den Warner Brothers, wo er maßgeblich an der
Entwicklung der "Looney Tunes"
mit Figuren wie Daffy Duck und Bugs Bunny beteiligt war, wechselte
Avery 1942 schließlich zu MGM. Dort inszenierte er 65 einzigartig
komische Zeichentrickfilme.
Schier unglaublich ist die Fülle
an Gags in Averys meist in den Kriegsjahren entstandenen Cartoons
um notgeile Wölfe, die hinter wunderschönen Mädchen herheulen. Wer
einmal gesehen hat wie z. B. in “Little Rural Riding Hood“ die von
Preston Blair sehr anregend animierte Schönheit immer aufreizender
tanzt und der dabei zuschauende Wolf beständig heftiger darauf abfährt,
wird diese kostbaren Momente Zeit seines Lebens nicht vergessen
(Die tricktechnisch aufwendigen Nachstellungen dieser Szene in “Roger
Rabbit“ oder “Die Maske“ verblassen
neben dem Original).
Tex Avery drehte für MGM zwar auch
kleinere Serien mit Figuren wie dem emotionslosen Hund “Droopy“,
dem aufgedrehten Eichhörnchen “Screw Squirrel“ oder dem tumben Bärenduo
“George und Junior“. Doch er war am besten, wenn er wie in “Bad
Luck Blackie“ oder dem reichlich surrealen “King Size Canary“ komplett
neue und sehr eigene Welten schaffen konnte.
Bisher leider nur in Frankreich (und
nicht einmal in den USA!) ist eine sehr schöne, aber leider auch
schon wieder vergriffene, Blechbox mit 63 MGM-Cartoons von Tex Avery
und einigen interessanten Extras erschienen. Bei uns liegt bisher
lediglich in acht Boxen die TV-Serie “Die Tex Avery Show“ von 1997
vor, die sich zwar ebenfalls um chaotischen Humor bemüht und
pro Episode drei Cartoons mit Figuren wie “Freddie, die Fliege“,
“Power Paul“ oder “Dschingis & Khan“ präsentiert, aber
ansonsten wenig mit Averys klassischen Meister-Trickfilmen gemein
hat.
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