Die
Serie:
Schon der Auftakt ist der schiere Wahnsinn. In knapp zwei Minuten
wird erzählt, wie ein Geheimagent (Patrick
McGoohan) mit
seinem Rennwagen in die Londoner Secret-Service-Zentrale rast, dort
äußerst wütend (unterlegt mit Donnerhall) kündigt,
daheim seine Koffer packt, mit Giftgas betäubt wird, in einem
seltsamen Ort aufwacht und mit einer gewissen Nummer 2 konfrontiert
wird, die ihm mitteilt, das er Nummer 6 ist und gefälligst “Informationen“
rausrücken soll. In insgesamt 17 Episoden (von denen vier bisher
nicht in Deutschland liefen) schildert “Nummer 6 – The Prisoner“,
wie der namenlose Ex-Spion versucht zu entkommen.
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Doch
oberflächlich betrachtet hat der neue Aufenthaltsort von “Nummer
6“ wenig von einem Gefängnis. Bei “The Village“ handelt sich
um einen malerischen Küstenort bestehend aus einer bunten Ansammlung
mediterraner Architektur (als idealer Drehort wurde das walisische
Portmeiron gefunden), bevölkert mit bunt bekleideten freundlichen
Menschen, die den ganzen Tag in lustigen Gefährten durch die
Gegend fahren und Blasmusik hören. Auch die großen weißen
Ballons, die als Wächter fungieren, sehen zunächst nicht
sonderlich abschreckend aus. Innerhalb dieses eher freundlichen
Outfits erzählt die Serie äußerst böse Geschichten,
die meist zugleich surreal, ironisch und gesellschaftskritisch sind
und auch schon einmal im Wilden Westen oder einer 007-Welt spielen
können. Abgesehen von der ersten und den letzten beiden Episoden
kann die Serie in beliebiger Reihenfolge betrachtet werden und zusätzlicher
Reiz besteht dadurch, dass der Gegenspieler Nummer 2 immer wieder
von anderen Darstellern verkörpert wird.
Treibende Kraft bei “Nummer 6“ war der Darsteller Patrick McGoohan,
der bei uns hauptsächlich als König aus Mel Gibsons “Braveheart“
bekannt sein dürfte. Er war es leid andauernd im englischen
Fernsehen den “Danger Man“ (“Geheimauftrag für John Drake“)
zu spielen und suchte nach neuen Herausforderungen. McGoohan war
es wichtig “Nummer 6“ keinesfalls als Fortsetzung zu “Danger Man“
machen und er mischte sich im Laufe der Serie immer stärker
in die Produktion ein. Er schrieb und inszenierte schließlich
eine ebenso verwirrende wie faszinierende Abschlussepisode, die
genau wie nahezu alle Folgen der Serie auch heute kein bisschen
antiquiert wirkt.
2009
entstand in Namibia als Remake die sechsteilige TV-Serie “The
Prisoner“ mit Ian McKellen und James Caviezel, die ebenfalls
bei Koch Media auf DVD und Blu-ray erschienen ist.
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