Der
Film:
Der Auftakt ist großartig: Anno 1986: In einem kleinen Ort an der
französisch-belgischen Grenze verrichten Zollbeamten wichtigtuerisch
ihren Dienst. Als der belgische Grenzer Ruben Vandevoorde (Benoît
Poelvoorde), der die Franzosen von ganzem Herzen hasst, aus der
Zeitung erfährt, dass die Demarkationslinie durch die voranschreitende
Europäische Union demnächst nicht mehr überwacht werden muss, bricht
seine Welt(anschauung) zusammen. Der Film visualisiert dies durch
einen gewaltigen Rückwärtszoom an den Rand unseres Sonnensystems
und lässt die Erde sieben Jahre durchs Universum wandern um dann
mitten ins Zentrum des weiteren Geschehens zurückzukehren.
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Diese
grandiose Einstellung zeigt wie “bedeutend“ aus dem Weltall betrachtet
eine Grenze zwischen den nahezu die selbe Sprache sprechenden Menschen
in Frankreich und Belgien ist. Um die aus die durch den Wegfall einer
liebgewonnenen Abgrenzung entstehenden Funken zu komödiantischen Momenten
zu schmieden, ist kaum jemand besser geeignet als der Darsteller,
Regisseur und Autor Dany Boon, der bereits in “Willkommen
bei den Sch'tis“ seinen Antihelden, den südfranzösische Postbeamte
Philippe Abrams, in Angst und Schrecken versetzte als dieser befürchten
musste in die schreckliche “Polarregion“ Frankreichs versetzt zu werden
und diese mit Belgien gleichsetzte.
Dany Boon selbst spielt auch eine der beiden Hauptrollen in “Nichts
zu verzollen“, den halbwegs normalen französischen Zöllner Mathias
Ducatel. Dieser ist neuerdings gezwungen mit seinem cholerischem belgischen
Kollegen Ruben Vandevoorde zusammenzuarbeiten. Dieser “Franzosenfresser“
könnte demnächst auch noch sein Schwager werden, denn Mathias schmiedet
Hochzeitspläne mit Rubens Schwester Julie. Die daraus resultierenden
Konflikte sind zumeist Komödienkonfektion und haben nicht die satirische
Wucht des Auftakts. Doch das ungleiche Paar Boon und Benoît Poelvoorde
(“Mann beißt Hund“) trägt den Film mit viel (unterschiedlichen) Temperament.
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