Die
Serie:
Eine TV-Serie über eine amerikanische Werbeagentur im New York der
frühen Sechziger Jahre scheint nicht gerade das zu sein auf das die
Welt gewartet hat. Doch die Vorab-Lorbeeren waren gewaltig aber auch
irreführend. “Mad Men“ (steht für die verrückten Werbemänner
aus der Madison Avenue) schien eine satirische Hymne an jene Zeit
zu sein als Männer noch Männer sein, rauchen, am Arbeitsplatz trinken
und ihre Ehefrauen mit Sekretärinnen betrügen durften.
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Das
alles spielt auch tatsächlich eine Rolle, doch zugleich geht
es auch darum wie Werbung immer wichtiger und fast zu einer Kunstform
wurde. Vor dem Hintergrund des erstmals auf Werbeagenturen setzenden
Wahlkampfes von John F. Kennedy gegen Richard Nixon (der im Radio
besser abschnitt als sein attraktiverer Kontrahent), werden Büro-Intrigen,
Liebeleien aber auch Werbe-Kampagnen in der Agentur Sterling
Cooper geschildert. Was dabei alles geschieht (inklusive der
düsteren Vergangenheit der Hauptfigur) hat der halbwegs versiertre
TV-Gucker in anderen Serien so oder ähnlich schon einmal gesehen,
aber noch nie so wirklichkeitsnah.
“Mad Men“ ist ein wenig so als wenn die Macher des TV-Dauerbrenners
“Dallas“ Ende der Siebziger Jahre
tatsächlich in der texanischen Ölbranche bezüglich Kleider- und
Hackordnung recherchiert hätten, anstand einfach ein paar Klischees
zusammenzumontieren. “Mad Men“ ist großartig ausgestattet
und besetzt (der Hauptdarsteller Jon Hamm ist souverän, verletzlich,
verletzend, etwas schmierig und dabei auch noch sympathisch), alles
andere als hektisch erzählt und voller unvergesslicher Momente.
Doch trotzdem ist es schwer zu beschreiben warum die Serie so gut
- ja so unbeschreiblich gut - ist.
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