Der Film:
Einmal mehr erzählte Joseph Vilsmaier vom Dritten Reich und musste bei der
Kritik (und an der Kinokasse) wieder einiges an Prügel einstecken. Teilweise
ist er allerdings auch selber Schuld, denn schon der Titel ist irreführend:
Nicht der jüdische Kaufmann Leo Katzenberger (gut wie immer: Michael Degen)
und seine Frau Claire (eher blass: Suzanne von Borsody) stehen im Vordergrund
der Geschichte, sondern Leo und sein Verhältnis zur deutlich jüngeren
"arischen" Fotografin Irene Scheffler (gut besetzt: Franziska
Petri). Beobachtet von den spießigen Nachbarn beginnt der erfolgreiche
Nürnberger Schuhfabrikant Leo eine Freundschaft zur attraktiven Irene. Er
wird denunziert und 1942 wegen Rassenschande hingerichtet.
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Während
die im Studio gedrehten Mietshaus-Szenen wie eine etwas unglückliche
Mischung aus Hitchcocks "Fenster zum Hof" und einer deutschen
TV-Serie wirken, können die Gerichtsszenen voll überzeugen. Zunächst
gelingt es Katzenberger noch eine Prozess gegen Verleumdungen des
Nazi-Blattes "Der Stürmer" zu gewinnen, er wird dafür
allerdings verschleppt und verprügelt.
Gar
keine Change hat er schließlich gegen den brüllenden Richter bei
der Rassenschande-Verhandlung. Hier gelingen Vilsmaier intensive
und bewegende Szenen, die aufzeigen wie stark die deutsche Justiz
mit den Nazis gleichgeschaltet war.
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