Fear Itself


 



Nach zwei Seasons, die dem Fan ein Wiedersehen mit Horror-Kultregisseuren wie John Carpenter, Tom Holland oder Dario Argento bescherten, war Schluss mit der Reihe “Masters of Horror“. Doch der Produzent Mick Garris (und Stephen-King-Hausregisseur) macht dennoch weiter. Sein Nachfolge-Produkt heißt “Fear Itself“. Viele bleibt beim Alten, doch die Episoden sind mit etwas über 40 Minuten deutlich kürzer als die knapp einstündigen Beiträge bei “Masters of Horror“. Auch bei der DVD-Veröffentlichung – es gibt Boxen und DVDs mit einzelnen Episoden, wurde gegeizt, denn es gibt weder Dolby 5.1 noch Bonusmaterial, was allerdings nichts über die Qualität der einzelnen Filme aussagt.

 
    
 

Für den Auftakt “Die Opferung“ konnte mit Breck Eisner (“Sahara“) zwar keine Genregröße gewonnen werden, doch sein Horror-Kurzfilm hat es in sich. Erzählt wird von einer Bande von Kriminellen, die Zuflucht in einem eingeschneiten Fort suchen. Dort treffen sie zu ihrer großen Freude drei äußerst attraktive junge Damen, doch diese hüten ein düsteres Geheimnis und sind längst nicht so harmlos wie sie auf den ersten Blick erscheinen. Ein atemberaubender Schauplatz und eine äußerst spannende Handlung mit einem bitterbösen Ende machen die Episode zu einem Fest für alle Horrorfreunde.

Der Regisseur Brad Anderson (“The Machinist", “Transsiberian“) qualifizierte sich mit der feinfühlig aber blutig erzählten Episode “Sounds Like - Der Schrei der Stille“ als “Master of Horror“. Auch sein “Fear Itself“-Beitrag “Die Heimsuchung“ ist nicht von schlechten Eltern und hat mit Eric Roberts zudem noch einen charismatischen Hauptdarsteller. Dieser spielt einen verbitterten Ex-Cop, der wegen Brutalität im Dienst entlassen wurde und danach als Privatdetektiv arbeitet. Bei einer Observierung wird er wortwörtlich mit den Geistern seiner Vergangenheit konfrontiert. Die interessant verschachtelte Erzählweise, die vielschichtige Hauptfigur und eine überraschende Wendung am Ende sprechen für diese Episode.

Der Chinese Ronny Yu hat sich durch “Chucky und seine Braut“ sowie “Freddy vs. Jason“ als solider Serientäter qualifiziert. Der deutsche Titel “Im Körper der Bestie“ (im Original heißt die Geschichte sehr viel weniger eindeutig “Family Man“) verrät bereits die "Face/Off"-Stoßrichtung von Yus Episode. Ein treusorgender Familienpapi (Colin Ferguson) und ein verrückter Mörder (Clifton Collins, Jr.) tauschen durch nicht genau erklärten Hokuspokus ihre Körper. Das ist wenig originell, jedoch rasant erzählt, gut gespielt und auch die böse Schlusspointe haut hin.

Bei einem Beitrag von John Landis sind die Erwartungen besonders hoch, zumal seine “Masters of Horror“-Beiträge “Deer Woman“ und “Family Psycho“ gezeigt haben, dass er immer noch fast ebenso spaßige und blutige Horrorgeschichte wie einst in “American Werewolf“ erzählen kann. “Bis dass der Tod…“ hingegen ist eine etwas lahmarschig in Szene gesetzte Geschichte um eine Braut die an ihrem Hochzeitstag eine mysteriöse Botschaft erhält: "Die Person, die Sie heiraten wollen, ist ein Serienkiller" Die wirklich überraschende Schlusspointe reißt dann zwar noch einiges raus, doch die 40 Minuten Spieldauer schleppen sich ziemlich dahin.

Doch insgesamt ist dies kein schlechter Serienstart und es darf sich auf weitere Episoden von “Fear Itself“ gefreut werden

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