Der
Film:
Der junge Hafenarbeiter Jude verlässt Liverpool um seinen Vater in
Amerika zu finden. Er schließt dort Freundschaft mit dem chaotischen
Max und verliebt sich in dessen Schwester Lucy ein reiches, behütetes
Mädchen, das sich der immer größer werdenden Antikriegsbewegung im
New Yorker Greenwich Village anschließt. Während der Vietnam-Krieg
immer mehr Todesopfer fordert und Max eingezogen wird geraten die
politischen Spannungen in den Vereinigten Staaten außer Kontrolle.
Die Liebe zwischen Jude und Lucy scheint unter keinem glücklichen
Stern zu stehen...
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Auf
einen Film der 33 Beatles-Songs zu einer Handlung verknüpft
und in dem die Figuren Namen wie Jude, Lucy, Prudence, Sadie, Dr.
Robert oder Mr. Kite tragen, darauf hat die Welt nun wirklich nicht
gewartet. Die Eröffnungsnummer in der “Hold Me Tight“ sowohl
in einem klinisch-reinen US-Ballsaal als auch in einer Liverpooler
Kellerkneipe live interpretiert wird, kann die Zweifel noch nicht
so recht zerstreuen. Doch nach und nach kommt Stimmung auf und der
Ansatz von “Across the Universe“ die Songs der Beatles mit der Zeit
in der sie entstanden sind zu verknüpfen – also auch vom Vietnam-Krieg
und der Bürgerrechtsbewegung zu erzählen – geht voll auf.
Dies
liegt zweifelsohne an der vielseitig begabten Regisseurin Julie
Taymor, die bereits so unterschiedliche Projekte wie das weltweit
erfolgreiche Bühnenmusical
zu Disneys “König der Löwen“ oder die Filmbiografie zu “Frida“
Kahlo gestemmt hat. Unaufdringlich wie selten gehen die Dialogszenen
in Songs über und die Choreographie wurde so geschickt ausgetüftelt,
dass es fast so wirkt als wenn es keine gäbe und die talentierten
Darsteller einfach improvisieren. Was anfangs wie eine Mischung
aus “Mamma Mia“ und “Hair“ wirkt, entwickelt schnell eigenes Profil
und zeigt, dass das Filmmusical noch lange nicht tot ist.
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