Hauptfiguren sind zwei Männer: Horst ist hetero und Sigi ist schwul. Da Horst gleich am Anfang der Geschichte von seiner Freundin verlassen wird und sich dann mit Sigi anfreundet, lässt sich nicht von der Hand weisen, dass "Wie die Karnickel" gewisse Ähnlichkeiten zu "Der bewegte Mann" aufweißt. Da den Erlebnisse des heterosexuellen Horst ungefähr gleichviel Raum eingeräumt wird wie den schwulen Abenteuern von Sigi, ist ziemlich offensichtlich, dass hier auf ein möglichst breites Publikum geschielt wird. Als "Der bewegte Mann" in die Kinos kam, war König noch etwas sauer über die "mainstream-kompatible Verwässerung" seines Werkes, jetzt betreibt er sie selber.

Wie dem auch sei, "Wie die Karnickel" ist jedenfalls ein mehr als gelungener Comic. Das Buch ist prall gefüllt mit witzigen Ideen, plastischen Charakteren und schreiend komischen Situationen. Hauptthema ist natürlich Thema Nummer 1. König setzt sich mit dem oft verklemmten Sexualleben der Heteros auseinander. Als Horst meint: "Immerhin haben wir die Welt überbevölkert" entgegnet Sigi nur: "Wir wären schneller gewesen." Es ist ganz gewiss ratsam den Comic noch vor dem Besuch des Kinofilmes zu lesen, denn wenn dieser misslingen sollte, ist so eindeutig festzustellen, dass es garantiert nicht an Ralf König gelegen hat.

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