Noch etwas bezecht von den Folgen einer Geschäftsreise steigt der Architekt und Familienvater Hiroshi Nakahara scheinbar zufällig in den falschen Zug und landet in seiner Geburtsstadt Kurayoshi. Dort sucht er erstmals seit Jahren wieder das Grab seiner Mutter auf und fällt in Ohnmacht. Als er wieder erwacht, ist er plötzlich 14 Jahre alt und befindet sich im Jahre 1963. Er trifft auf seine Mutter und seinen Vater, der kurz darauf die Familie verlassen hat. Hiroshi setzt alles daran dies zu verhindern...
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Diesen science-fiction-artigen Aufhänger
nutzt Jiro Taniguchi zwar auch zu einigen recht amüsanten
Situationen (endlich kann Hiroshi die damals schüchtern angehimmelte
Flamme erobert und der Schulrowdy verprügelt werden) doch
in erster Linie gelingt ihm eine – nicht nur für Comicverhältnisse
– ungewöhnlich sensible und dichte Familiengeschichte vor
dem mittlerweile schon historischen Hintergrund des langsam zu
Wohlstand kommenden Nachkriegsjapans. Eine zusätzliche interessant
Ebene erhält die Erzählung noch dadurch, dass Taniguchi
immer wieder kurze Szenen mit Hiroshis beiden Töchtern einfügt,
die ebenfalls befürchten, dass ihr Vater sie verlassen hat.
Als erster japanischer Comic überhaupt
wurde “Vertraute Fremde“ 2003 auf dem Comicfestival in Angouleme
mit einem Preis ausgezeichnet, den Jiro Taniguchi für sein
Szenario erhielt. Anschließend
wurde der Manga in Frankreich verfilmt.
Bei Carlsen erscheint die Geschichte nicht unter dem Label Manga,
sondern - gespiegelt in der Reihe “Graphic Novel“. Weitere Werke von Jiro Taniguchi wie
"Die Sicht der Dinge"
und "Träume vom Glück"
folgten und das ist gut so!
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