Die britischen
Antiutopien von George Orwell und Aldous Huxley aber auch die mitunter
nicht minder düsteren Comics mit zweifelhaften (und gelegentlich zweifelnden)
Helden wie Judge Dredd und Batman standen
Pate als Alan Moore ("Watchmen","From
Hell", "America´s
Best Comics", "League of Extraordinary
Gentlemen") 1981 damit begann eine Geschichte für den Zeichner
David Lloyd zu verfassen. Auch die ultrakonservative Thatcher-Regierung
inspirierte Moore zu seinem ersten Fortsetzungscomic. Die Idee einen
maskierten Rächer als jenen Guy Fawkes zu verkleiden, der 1605 versuchte
das britische Parlament in die Luft zu jagen, steuerte schließlich
Lloyd bei. Das aus diesen Komponenten angerührte Resultat ist eine
vielschichtige düstere Zukunftsvision (angesiedelt im damals weit
entfernten 1998), die auch heute nichts von ihrer Brisanz verloren
hat.
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1990
brachte der Carlsen Verlag dies bahnbrechende Werk in sechs Bänden
im Albumformat heraus. Der mittlerweile leider insolvente Tilsner
Verlag übernimmt in seiner etwas kleinformatigeren Gesamtausgabe
die Übersetzung von Uwe Anton und das Lettering von Dirk Rehm. Es
fehlten allerdings die nicht sonderlich gelungene Kolorierung (Lloyds
Zeichnungen leben ohnehin von Schwarz-Weiß-Kontrasten) und einige
recht überflüssige ganzseitige Einzelillustrationen, die den Lesefluss
eher hemmen. Das ganz große Plus der Neuveröffentlichung sind allerdings
die informativen Vorworte von Lloyd, Moore und Gerlinde Althoff,
sowie ein umfangreicher Artikel, den Alan Moore 1984 während seiner
Arbeit an "V wie Vendetta" verfasste. Ferner sind noch
zwei bisher bei uns nicht veröffentlichte insgesamt 10-seitige "V
wie Vendetta" -Kurzcomics (eins davon erinnert ziemlich an
Stephen Kings Shortstory "Der Mauervorsprung" von 1976)
enthalten.
Da
diese Neuveröffentlichung mittlerweile vergriffen ist und eine
aufwändige (allerdings ohne den Segen von Alan Moore entstandene)
Verfilmung in die Kinos
kommt, liegt jetzt bei Panini (neben einer Romanversion des Comics)
eine weitere Neuauflage von “V wie Vendetta“ vor. Diese ist noch
etwas kleinformatiger als die Tilsner-Ausgabe, wurde neu gelettert
und verfügt über eine dezente Kolorierung die den Lesegenuss
steigert. Auch die Vorworte und Artikel von Lloyd, und Moore sind
enthalten. Somit liegt dieser Meilenstein der Comicgeschichte zum
Glück wieder in einer ansprechenden Edition vor.
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