Im Vorwort bezieht sich der Comic-Autor Warren Ellis auf Filme zum
Thema Spionage. Daher ist es legitim, wenn wir dies auch tun. Der britische
Geheimdienst wird hierzulande vor allem mit "Bond ... James Bond“ assoziert. Auch
Tara Chace arbeitet bei der Firma für "Queen and Country“ und hat mit
007 gemein, dass ihr gutes Aussehen das andere Geschlecht blendet (hier
deutsche Soldaten im Kosovo) und sie aus jeder brenzlichen Situation mit
dem Leben davon kommt.
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Die Geschichte beginnt im Kosovo, wo Tara ein
Mitglied der Russenmafia tötet - doch es hätte auch im Hydepark und ein
Bürger eines "Schurkenstaats“ sein können, denn Ort und Opfer sind
ohne Belang. Der Mord ist ein Gefallen für den CIA und Auslöser einer
Rache-Geschichte. Die Verbrecher schießen zurück ... mit einer Rakete. Das
kann der SIS natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Zwar versucht der
Autor Greg Rucka das Ganze durch Nebenschauplätze in Gang zu halten, doch
wirklich überraschen kann nur das Ende der abgeschlossenen Geschichte.
In jedem Bond-Film entsteht ein ganzer Kosmos aus Freunden und Feinden, aus
Handlungsorten, die über die ganze Erde verteilt sind und den
unglaublichsten Spuren als Stichwortgeber der Geschichte. Das ist höchst
unrealistisch, doch äußerst unterhaltsam und macht den besonderen Reiz
dieser Serie aus.
Nur wenig davon findet sich bei "Queen & Country“ wieder, soll die
Serie doch realistischer sein: "Queen & Country ist eine
Spionage-Geschichte in einer unüberschaubarer werdenden Welt, der echten
Welt, wo jede Kugel Konsequenzen hat und wo alles, was du tust, in
erschreckender Weise auf dich zurückfällt.“ schreibt Ellis.
Doch diese Welt ist sehr klein. Die Protagonisten kann man an
10 Fingern abzählen und die Handlungsorte an einer Hand. Ein Großteil
der Geschichte verliert sich in ermüdenden Machtkämpfen zwischen
Vorgesetzten und Untergebenen und zwischen den Geheimdienst-Abteilungen
SIS und MI 5. Dabei kann auch der "Kleinkrieg“ im Büro spannend
erzählt werden, wie der Film "Spy
Game“ beweist. Nicht die Anzahl und Lautstärke der Konfrontationen
geben die Würze, sondern die Tricks, die die Gegner ohne dass
sie es merken für einen arbeiten lassen.
Der Versuch den Figuren Persönlichkeit zu geben ist sichtbar, doch oft
bleiben sie noch zu sehr Klischee. Dieser Eindruck wird durch den
Semifunny-Zeichenstil von Steve Rolston noch unterstützt.
Fazit: Ein nicht-ganz-gelungener Serienanfang, der noch etwas Entwicklung
und Steigerung erlaubt.
Für "Queen & Country: Operation Broken Ground“ und "Whiteout“
wurde Rucka mit dem begehrten Comic-Preis "Eisner Award“
ausgezeichnet.
Ralf Palandt
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