Mit
Vorschußlorbeeren ist das so eine Sache und wenn damit zu großzügig
umgegangen wird, kann dies auch nach hinten losgeht. Das Erstlingswerk
des Briten Luke Pearson wird vom deutschen Verleger auf dem Backcover
nicht nur mit dem im eigenen Hause erschienenen “Mumins“
von Tove Janssons verglichen, sondern auch noch mit den Studio
Ghibli Filmen von Hayao Miyazakis verglichen wird. Ist das
nicht vielleicht etwas hoch gegriffen?
Das mag sein, aber detailreicher als Tove Jansson zeichnet
Pearson auch nicht und sein selbstbewusster Umgang mit nicht wirklich
erklärbaren Fantasy-Elementen lässt durchaus an “Prinzessin
Mononoke“ oder stärker noch “Mein
Nachbar Totoro“ denken. Der Comic erzählt von der kleinen
Hilda, die zusammen mit ihrer Mutter in einer einsam gelegenen
Hütte in den Bergen lebt. Sie erhalten regelmäßig klitzeklein
Briefchen vom sogenannten “verborgenen Volk“ und werden aufgefordert
ihr Haus zu verlassen.
Eines Tages unterschreibt Hilda einen ebenfalls klitzekleinen
Vertrag und danach hat sie plötzlich (im Gegensatz zu ihrer immer
noch “blinden“ Mutter) den Durchblick. Rund um ihr Haus befindet
sich ein Dorf mit ganz kleinen Häusern, bewohnt von Wesen mit
spindeldürren Armen und ohne Hände. Außerdem lauert in der Ferne
noch der Mitternachtsriesen? Doch sind dessen Absichten wirklich
so furchterregend wie dessen Erscheinung?
Mit “Hilda und der Mitternachtsriese“ hat Reprodukt
neben “Kiste“ von Patrick Wirbeleit
und Uwe Heidschötter einen weiteren tollen Beitrag für seine
neue Reihe mit “Kindercomics“ im Angebot. Doch dank der hochwertige
Aufmachung, der zeitlos schönen Geschichte und der Aussicht auf
weitere Abenteuer mit Hilda dürften auch erwachsene Leser viel
Spaß mit diesem Band haben.
Diesen
COMIC bei AMAZON bestellen, hier anklicken
Comics
von Luke Pearson bei ebay kaufen, hier anklicken
|