Im sogenannten
"Golden Age" (1938 - 1955) des Superhelden-Comics wurden nur ein oder
zwei Seiten benötigt um die Entstehungsgeschichte von Superman oder Batman zu
erzählen. Als Marvel dann das "Silver Age" (1956 - 1972) einläutete
verwendete dieser Verlag nur unwesentlich mehr Raum darauf zu erklären wie die
Fantastischen Vier durch einen Raketenabsturz ihre Superkräfte erhielten.
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Doch
im August 1962 erklärte Stan Lee schon etwas ausführlicher in "Amazing
Fantasy 15", wie der junge Peter Parker von einer radioaktiven
Spinne gebissen wurde und erfuhr, dass die so erlangte Macht auch
große Verantwortung mit sich bringt. Erst nach 6 Comicseiten ist
erstmals das rotblaue Spinnenkostüm zu bewundern. Doch ein absolutes
Novum stellte das im Oktober 2000 erschienene erste "Ultimate
Spider-Man"-Heft dar. Obwohl es mit 46 Comicseiten doppelt
so dick wie die meisten US-Hefte war, konnte diesmal das Spider-Man-Kostüm
nur auf dem Cover bewundert werden.
Im Innenteil lässt sich der
neue US-Starautor Brian Michael Bendis sehr viel Zeit Peter Parkers
Alltag zu schildern. Der hochintelligente Schüler wird als Bücherwurm
verlacht. Trost und Liebe findet er jedoch bei Onkel Ben und Tante
May, sowie bei seiner Mitschülerin Mary Jane, die er in der klassischen
Spider-Man-Serie erst sehr viel später kennen lernen sollte (siehe
"Spider-Man Komplett 3" und
"Spider-Man Komplett 4").
Erst am Ende des ersten "Ultimate Spider-Man"-Heftes erkennt
Peter Parker, dass er Superkräfte hat und klebt an der Decke. Ein
Kostüm ist hingegen noch lange nicht in Sicht. Dadurch, dass jeder
Leser bereits weiß, dass Parker noch tolle Dinge im Spinnen-Outfit
erleben wird, kann sich Bendis natürlich sehr viel mehr Zeit mit
Peter Parkers Geschichte lassen und diese sehr viel stärker und
sensibler vertiefen als dies Stan Lee beim erstmaligen Vorstellen
eines neuen Helden möglich war.
Die Serie schlug in den USA wie eine Bombe ein und das erste Heft
war sofort ausverkauft und wird bei einem Coverpreis von 2,99 Dollar
schon mit bis zu knapp 100 Dollar gehandelt. Marvel ließ dann auch
sofort (die etwas weniger gelungenen) "Ultimaten
X-Men" und "Die
ultimativen Fantastischen Four". Doch leider gab es diese
Hefte, die unbedarfte Lesern mit den Marvelhelden vertraut machen
könnten, nur im Comicfachhandel und an den größeren Bahnhofsbuchhandlungen.
Doch folgen zum Glück preisgünstige Sammelbände.
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