Auch der
33. Comic Con in San Diego verstand sich wieder als Fachmesse der
populären Medien. Daher ging es nicht nur um Comics und Hollywood
hielt wieder ganz heftig Einzug. James Cameron zeigte einen ersten
(sehr langweiligen) Ausschnitt aus seiner Produktion "Solaris".
Regisseur Jonathan Mostow ("U-571") überraschte nicht nur
durch erste (durchwachsene) Bilder aus "Terminator 3: Rise of
the Machines", sondern brachte auch gleich noch den Terminator
höchstpersönlich mit. Arnold Schwarzenegger versuchte sich dann ziemlich
vergeblich als Stand-Up-Comedian und erntete trotzdem Applaus bis
der Arzt kam. Den Gipfel an peinlicher Selbstdarstellung bot allerdings
Martina Sirtis. Sie zeigte erste (faszinierende) Ausschnitte aus "Star
Trek: Nemesis", war aber sonst kaum zu ertragen ("Was hier
gibt es Leute, die mich nicht kennen. In welcher Höhle habt Ihr denn
die letzten Jahre gelebt?!") Meine absolute Hochachtung für alle
Trekkies, die es ohne zu Murren schaffen sich solche Auftritte tagelang
anzutun. Dass es auch ganz anders geht bewies Asia Argento, die für
"XXX" Reklame machen sollte, aber dann doch ein recht intimes
Gespräch mit dem Publikum führte.
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Zum Glück gibt es aber auch reichlich
Filmprojekte, die in direktem Zusammenhang mit dem Medium Comic
stehen. Leider konnte Regisseur Guillermo Del Toro ("Blade
2") aus seiner Verfilmung von Mike Mignolas "Hellboy"
wenig mehr als den Hauptdarsteller Ron Perlman präsentieren. Ähnlich
sah es bei Ang Lees "Hulk" aus. Abgesehen von einem noch
nicht sehr aussagekräftigen Trailer war nur zu erfahren, dass der
ansonsten sehr bescheidene Regisseur erstmals sein Budget überschritten
hatte. Bryan Singer hingen brachte erste (Hoffnung machende) Bilder
von "X-Men 2" mit. Von ihm war zu erfahren, dass diesmal
auch der Mutant Nightcrawler dabei ist, entgegen vorherigen Ankündigungen
jedoch, kein Blick in den Danger-Room geworfen werden darf. Ebenfalls
sehr vielversprechend wirkten die ersten Bilder aus "Daredevil".
Regisseur Mark Steven Johnson outete sich als absoluter Comic-Fanboy
und brachte Hauptdarsteller Ben Affleck mit.
Sehr viel schwächer besucht waren hingegen die ausschließlich comicbezogenen
Veranstaltungen. So wurden erstmals die beiden "Spider-Man"-Legenden
John Romita Sr. und John Romita Jr in einem gemeinsamen Gespräch
interviewt. Beide Künstler waren zwar sympathisch, hatten aber erschreckend
konservative Ansichten zu Pop Art oder Hippies. Der relativ kleine
Saale war bei dieser Veranstaltung nur zu einem Viertel mit Zuschauern
besetzte, füllte sich etwas, als anschließend der Autor Peter David
ein recht provokantes Gespräch mit Todd McFarlane, "Creator
of Spawn" moderierte. McFarlane entpuppte sich dabei als ebenso
leidenschaftlicher wie lausiger Selbstdarsteller. Auch nach hartnäckigsten
Nachfragen von David war trotz nicht enden wollender wirrer Wortschwalle
aus McFarlane nicht herauszubekommen, warum er nun mit Neil Gaiman
vor Gericht geht und diesem keine Rechte an von ihm erschaffenen
Figuren wie Angela und Cogliostro einräumt. Das alles ist noch besonders
peinlich dadurch, dass gerade McFarlane ja die großen Comic-Konzerne
verlassen hat, weil er dort keinerlei Beteiligung an den von ihm
geschaffenen Figuren hätte.
Doch diese Beobachtungen sind nur Bruchteile der Ereignisse, die
in den vier Tagen des Comic Cons in über 15 Veranstaltungsräumen
stattfanden. Das ist dann auch das einzige Manko, oft muss sich
der Besucher schweren Herzens zwischen mehreren hochinteressanten
Programmpunkten entscheiden. Nicht zu vergessen ist auch noch der
dies Jahr fast einen Kilometer lange Messesaal, der gespickt war
mit Attraktionen, die am nächsten Tag mangels der schieren Größe
dann kaum noch ein zweites Mal aufzufinden sind.
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