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Comics nur am Rande?

Comic Con in San Diego 2001


 


Der diesjährige 32. Comic Con in San Diego bot in vier Tagen wieder die gewohnte Mischung aus Fachmesse, Comicbörse, Filmvorführungen, Vorträgen und Präsentation neuer Projekte. Auffallend ist hierbei dass vom Publikumsinteresse her der Comic nur höchst selten wirklich im Vordergrund steht. So wurde in einem riesigen Saal vor natürlich vollem Haus erste längere Ausschnitte aus der heißerwarteten Neuverfilmung von "Der Herr der Ringe" gezeigt. (Dass der Comic Con durchaus wichtig genommen wird, belegt die Tatsache, dass die Stars aus diesem Film eigens kleine Video-Grußbotschaften für diese Veranstaltung gedreht hatten.) Wenn jedoch der Marvel Verlag die neusten Projekte seiner hochinteressanten "Marvel Knights"-Comicreihen inklusive einiger angesagter Comicgrößen wie Jeph Loeb, Tim Sale, Steve Dillon und Brian Michael Bendis präsentiert, so fand dies in einem sehr viel kleineren Saal statt, der dann auch nur halbvoll war.
 
    
 

Daher versteht sich der Comic Con trotz seines Namens auch als eine Veranstaltung, die alle Bereiche der populären Kultur abdecken möchte, also neben den Comics auch TV, Film sowie Computer- und Rollenspiele. Wer auch hieran Interesse hat, wird in San Diego bestens bedient. So gibt es eine in dieser Form wohl einzigartige Trailershow mit brandaktuellen Vorschauen auf Filme deren Start noch in weiter, weiter Ferne liegt. Auch DVD-Fans konnten sich aus erster Hand informieren mit welchen Neuerscheinungen zu rechnen ist und wie schwierig es ist die Filmfirmen zu überzeugen die Silberlinge nicht einfach mit irgendwelchem Werbemüll voll zu packen.

Doch unser alle zwei Jahre stattfindender Comicsalon in Erlangen muss sich in mancher Hinsicht keineswegs hinter San Diego verstecken. Gerade was Ausstellungen betrifft, wird auf dem Comic Con nur sehr wenig geboten. Im Rahmen einer "Art Show" sind tatsächlich Holzteller zu sehen, die mit einem Brennstab verziert wurden. Auch die Präsentation zu Themen wie "Carl Barks", "Wonder Woman" oder "40 Jahre Fantastic Four" sind an Lieblosigkeit kaum zu überbieten. Das gilt auch für das Programmheft in dem sich anscheinend jeder, der die Veranstalter kennt, einmal an einer Zeichnung seiner Lieblingscomicfigur versuchen darf. Die zugehörigen Texte sind dann auch entsprechend. So rechnet ein gewisser Geoffrey Blum, der ansonsten die "Barks Libary" mit nicht enden wollenden Lobhudeleien füllt, hier gnadenlos mit Carl Barks ab. (Textprobe: "Ich möchte den alten Jungen nicht als Lügner bezeichnen, aber an der biographischen Front hat er einiges verschwiegen. Etwa jene Nacht als er seine betrunkene Frau...")

Doch andererseits bekommt der Besucher so eine durchgeknallte Veranstaltung wie die Maskerade wohl wirklich nur in den USA geboten. Knapp 50 Teilnehmer versuchen durch mehr oder weniger professionelle Kostüme und Präsentationen an die zahlreichen Preise sie kommen. Das reicht von verschüchterten Kindern, die von ihren Eltern auf die Bühne geschubbst werden über mollige Weltraumprinzessinnen bis zu durchchoreographierten Kampfdarbietungen. Den meisten Applaus bekam jedoch immer der Reinigungsmann mit dem Mob.

Hier geht´s zu einem Bericht über den Comic Con 2002

Hier geht´s zu einem Bericht über den Comic Con 2004

Hier geht´s zu einem Bericht über den Comic Con 2005

Hier geht´s zu einem Bericht über den Comic Con 2006

Hier geht´s zu einem Bericht über den Comic Con 2007

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