"Heutzutage glaubt kein Mensch mehr, daß ein vierzehnjähriges
Mädchen mitten im Winter sein Elternhaus verlassen könnte, um
den Mord an seinem Vater zu rächen, aber damals erschien einem
das nicht so seltsam – wenn ich auch sagen muß, daß es sicher
nicht alle Tage vorkam. Ich war gerade mal vierzehn, als ein Feigling
namens Tom Chaney meinen Vater unten in Fort Smith, Arkansas,
über den Haufen schoss und ihm sein Leben, sein Pferd, 150 Dollar
sowie zwei kalifornische Goldstücke raubte, die er im Hosenbund
trug.“
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Mit diesen Worten beginnen die Erinnerungen von Mattie Ross – da
das Mädchen von den Behörden wenig Hilfestellung zu
erwarten hat, engagiert sie den wegen seiner Skrupellosigkeit
berüchtigten US-Marshal Reuben "Rooster“ Cogburn, um
mit ihm den feigen Killer Chaney zu jagen, der ins indianische
Territorium Oklahoma geflohen ist. Ihnen schließt sich auch
noch der Texas Ranger La Boeuf an. Tom Chaney freilich hat sich
in der Zwischenzeit mit der Bande von Ned Pepper zusammengetan,
was bedeutet, dass die drei ungleichen Kameraden es mit einer
Übermacht an übelsten Banditen zu tun haben werden.
Weiß Gott, es könnte keine unterschiedlicheren Menschen
geben als den rauchenden, saufenden und fluchenden Rooster Cogburn,
der gern zuerst schießt (mitunter auch in den Rücken)
und dann fragt, und die puritanisch erzogene Mattie. Auf ihrer
Mörderjagd stellt sich jedoch bald heraus, dass das schräge
Gespann eines sehr wohl gemeinsam hat: Rückgrat, Mut und
Charakter, eben "true grit“.
Frühere deutsche Ausgaben dieses famosen Western-Klassikers erschienen
unter den etwas dämlichen Titeln "Die mutige Mattie“
und "Der Marshal und die mutige Mattie“, die aktuelle
Ausgabe von Rowohlt trägt den schwer übersetzbaren Originaltitel.
Wir Western-Fans werden in den Buchhandlungen nicht gerade mit
vielen Neuerscheinungen des Genres verwöhnt, da sollte man sich
die preisgünstige Neuauflage dieses ebenso dramatischen wie humorvollen
Meisterwerks der amerikanischen Literatur nicht entgehen lassen.
Die Verfilmung von 1969 (dt. Titel: "Der Marshal")
mit John Wayne in der Rolle des Rooster Cogburn (Oscar für Wayne!)
war so erfolgreich, daß Wayne 1975 in "Mit Dynamit und
frommen Sprüchen" noch einmal in die Rolle des rauhbeinigen,
aber doch irgendwie sympathischen Marshals schlüpfte – eine Rolle,
die ihm geradezu auf den Leib geschneidert war. Schlechte Karten
für die aktuelle Neuverfilmung
durch die Coen-Brüder? Nicht wirklich, da es sich laut den
Coens nicht um ein Remake des alten Films, sondern um eine Neuadaption
des Romans handelt, der sich in der Hauptsache ja um Mattie dreht.
Und seien wir ehrlich: kann das Gespann Coen & Jeff Bridges etwas
anderes bedeuten als einen großartigen Film? Ich jedenfalls freue
mich schon sehr auf den Film. Könnte das die langersehnte Wiedergeburt
des Kino-Westerns werden?
In den USA entstand ein Comic mit einem Prequel zum Film, deutsche
Leser können das komplette Heft hier online auf mycomics.de durchschmökern.
Stefan
Meduna
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