Jack Ketchums
“Romane sind echter Pageturner“ verkündet Stephen King auf
dem Umschlag von "Blutrot",
welches -
nach “Evil“, “Beutezeit“
und "Amokjagd" - als
viertes Buch innerhalb der “Heyne Hardcore“-Reihe erschienen ist.
Es stimmt tatsächlich, denn schneller habe ich schon lange kein Buch
mehr durchgelesen. Ketchum versteht es den Leser zu fesseln ohne dabei
wie so mancher Kollegen aus dem Horrorgenre ins Triviale, Formelhafte
abzurutschen. Vielleicht zeichnet sich ja ein Genie dadurch aus, dass
es nicht in eine Schublade gesteckt werden kann. Daher ist es auch
nicht verwunderlich, dass “Blutrot“ streng genommen nicht in die Reihe
“Heyne Hardcore“ passt .
Wer
hier - wie der Titel impliziert - einen weiteren Horrorreißer
erwartet, wird wohl eher enttäuscht sein. Jack Ketchums Buch
ist zwar wieder eine sozialkritische Analyse (Amerikas), doch diesmal
hält sich die Gewalt in Grenzen. Das Buch liest sich eher wie
ein Drama und ist zugleich die Charakterzeichnung eines alten Mannes
und beschreibt dessen Ringen um Würde und Gerechtigkeit.
Avery
Ludlow ist Witwer, der mit seinem ihm noch verbliebenem Hund “Red“
angeln geht. Sie werden von einer Horde neureicher Bengels belästigt.
Nachdem der alte Mann kein Geld bei sich hat, beginnen sie einen
Streit in dessen Verlauf einer der Jugendlichen den Hund mit einer
Schrotflinte erschießt. Anhand der Patrone, die in dem Tier
steckt, kann Avery über einen Waffenhändler die Familie
des Täters ausfindig machen. Alles was er will, ist ein Geständnis
der Tat und eine Entschuldigung. Der Vater, ein neureicher Immobilienhändler
ruft die Jungen zu sich, die alles abstreiten. Darauf hin wird der
alte Mann gebeten, zu gehen. Doch so schnell will Avery nicht klein
beigeben. Zusammen mit einem Freund, der Anwalt ist, versucht er
die Sache vor Gericht zu bringen. Was kein leichtes Unterfangen
ist, da er keine Beweise hat und sein Gegner gesellschaftlich den
längeren Arm...
Mehr
sollte nicht verraten werden, nur soviel: Gegen Ende wird das Buch
dann doch noch etwas blutig, wenn auch nicht in dem Sinne wie man
es erwartet. (Noch mal: Wer hier eine reine Rache- und Vergeltungsstory
erwartet, liegt völlig falsch!) Für mich ist dieses auch
recht angemessen verfilmte Werk das
beste Jack Ketchums bestes Buch nach “Evil“.
Matthias
Schäfer
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