King of Pop, Prince, the Boss ?!?
Warum haben eigentlich manche Musiker Spitznamen oder Pseudonyme,
als wenn es hierarchische Strukturen in der Popmusik gäbe?!?
Bruce
Springsteen ("Live in Dublin")
jedenfalls wird der Boss genannt, vielleicht weil seine Musik für
gewöhnlich solide ist und er seinem erdigen Maistream treu
bleibt. Folglich könnte man Springsteen schon als Boss des
Gitarren-Mainstream ansehen, da er zwar kein virtuoser Gitarrero
aber auch kein schlechter Handwerker auf seinem Instrument ist.
Das neue Album von Springsteen “Devils
& Dust" begeistert den Käufer auf den ersten Blick durch den “Added
Value“ - einer DVD mit 5 Acoustic Performances einiger Songs der
neuen Platte. Aber vielleicht dient die DVD auch nur dazu um über
einen Fehlkauf hinweg zu trösten.
Grundsätzlich habe ich nichts
gegen Springsteen, im Gegenteil wenn er mit der E-Street Band um
Little Steven und Nils Lofgren spielt, mag ich sogar seine Musik
ganz gerne. Leider sind diese Kumpane bei der neusten Platte aber
nicht dabei gewesen und wussten vielleicht auch warum.
“Born in the USA", “l'm
on fire", “Born to run" waren doch nette - mehr
oder minder anspruchlose Hymnen, warum jetzt über den Weltschmerz
sinnieren?!? Schön und sensibel war ja auch sein oscarprämierter
Song “Streets of Philadelpia", aber grundsätzlich
mag man Springsteen doch eher für seine lapidare Einfältigkeit.
Dummerweise versucht er sich aber mit seinem neusten Werk als Singer
/ Songwriter und das lässt mich dann doch eher erschaudern.
Acoustic Gitarre, Mundharmonika und Geige haben wir bei Bob Dylan
überzeugender gehört und ganz ehrlich - dem guten alten
Bob kaufe ich auch die Rolle des Zynikers im Musikcircus ab, beim
Boss wirkt das eher aufgesetzt. Aber nicht nur das uns Bruce Springsteen
musikalisch den Dylan gibt, auch gesanglich näselt er wie Dylan,
was es einem nicht unbedingt angenehmer macht die Platte zu hören.
Somit trällern die 12 Lieder ziellos durchs Ohr, ohne das Höhen
und Tiefen erkennbar sind (einziger Tiefpunkt - die durchgängig
langweilige Platte).
Man weiß dabei leider nicht, wen
Bruce Springsteen damit ansprechen wollte - die Bob Dylan - Fans
hören sicherlich lieber Bob Dylan und seine Anhänger dürften auch
nicht so sehr auf diesen folk-angehauchten Kram stehen.
But the answer my friend is just blowing in the wind.
Michael Kompa
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