Ist
man ahnungslos oder unvoreingenommen, wenn man sich bisher nicht
mehr mit Linkin Park beschäftigt hat als sowieso in den
Medien an einem vorbeihuscht und die sendungsbewussten Fans und
solche, die es auch zu sein scheinen, aufdrängen? Jedenfalls haben
sich die einen Namen gemacht und ich frage mich bis heute, ob mit
dem Linkin Park vieleicht das Internet gemeint sein könnte.
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Die
Scheibe fängt für mich ungewöhnlich sanft an, hatte ich doch den
typischen überpräzisen Guitarrythm mit dem NurVerzerrungOhneEigentlichenBasisKlangSound
des NuMetal erwartet. Außerdem singt eine sphärische Frauenstimme.
Es folgen szenische Klangcollagen mit Samples autoritärer Stimmen,
wahrscheinlich von despotischen Gerichten menschenverachtender Staatsapparate.
Das hat man in der systemkritischen Welt der Möchtegernrevolutionsvermarkter
gerne. Bequem lässt sich mit kreativen Mitteln auf das Böse in der
Welt zeigen. Dem schließen sich bestimmt junge Revolluzer zahlungskräftig
an oder finden es einfach nur irgendwie anspruchsvoll und sich selbst
dadurch bedeutender. Jedenfalls haben wir das zum letzten oder vorletzten
Mal bei Art of Noise - Invisible Silence (sehr geil) gehört.
Es geht weiter und die oben erwähnten Gitarren kommen rechtzeitig
in gewohnter (oh Oh) Weise. Tatsächlich lässt sich die Scheibe gut
durchhören und es hat einige harmonisch und klanglich hübsche Passagen.
Fast etwas ätherisch .
Entgegen
dem Bekunden, nicht einfach eine weitere Platte wie so viele vorher
gemacht haben zu wollen, tauchen in der Folge doch zusehends die
bekannten Gitarrensalven in den Nummern auf. Auch die Produktionshand
von Rick Rubin ist deutlich herauszuhören und bürgt einmal mehr
für ein in sich rund gefasstes Ergebnis. Vielleicht gehen auch die
stimmungsvollen Parts mit elektronischen Sounds und Damenvoice auf
sein Konto. Man bekommt den Eindruck eines Konzeptalbums. Eine Sache,
die Rockmusikern nach gewisser Zeit großen Erfolges immer wieder
passiert. Durchdacht, mit politischer Attitüde (in einer Nummer
verwendet man Zitate von Martin Luther King Jr. und nennt ihn deswegen
gleich als Co-Author, was eigentlich bedeutet, man stelle sich selbstfertig
auf dessen Stufe) und eben Konzept, was wie auch immer geartete
Zusammenhänge der Songs, innerhalb des Albums an sich und Kunstwerkcharakter
impliziert. Meinetwegen.
Ich
weiß nicht, ob Linkin Park Fans hier gut bedient werden,
aber ich denke es wird dieser positiv voreingenommenen Käufergruppe
nicht nahegelegt werden müssen. Andere finden hier vielleicht einen
guten Einstieg, den die Musik ist im Rahmen der Stilistik zugänglich
und wirkungsvoll. Man bekommt einiges geboten und Rick Rubin weiß,
wie es geht. Allein das Booklet ist billige Scheiße. Artwork, weder
Art, noch Work. Irgendwer hat irgendwas in blassem schwarz/weiss
gemacht. Außen rot. Texte vollständig in einer Druckform die das
Lesen zum Ärgernis macht. Soll man die Texte lesen oder nur anschauen?
Da sind sie, wenn sie wirklich jemand braucht. Viel bedankt, erklärt
und die inzwischen schon kategorische Freude über das, was man da
gemacht hat und wie toll es natürlich ist und eben nicht wie immer.
Nach dem Motto, das gute, das man tut, ist oft das schlechte, das
man lässt, könnte man hier einiges gut machen, den Käse einfach
wegzulassen. Denn wie erwähnt, tut es der Sound durchaus, nur ob
er weltbewegend ist, muss offen bleiben .
Jetzt
hat man aber hier das PLUS. Mehr will der Kunde und da macht es
wenig Unterschied, ob in Revolution begriffen, sittsam, oder einfach
pensionierter Restrebell ( ©
bernhard r c faaß). Dies äußert sich hier in einer DVD von einer
Live Show in Madrid mit den gesammelten mp3 Dateien dieser Performance.
Da ist Mehrwert wie gewünscht. Deshalb PreisLeistung gut. Produkt
gut. Sound gut.
Tausend Sonnen auf zwei Scheiben im Plus.
bernhard
r.c.faaß www.empyreal.de
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