Die
Cranberries und dieses Album sind eigentlich nicht neu und zu berühmt,
als das sie rezensiert werden müssten. Leider geraten in der schnelllebigen
(sprich irrsinnigen) Welt auch die bemerkenswertesten Veröffentlichungen
leicht in Vergessenheit oder werden sogar übersehen. Wie das manchmal
auch passiert, gibt es Werke, die große Resonanz erfahren, diese
Aufmerksamkeit zu Recht bekommen. So ist das hier. Der damalige
Hit kann gar nicht genug Hörer haben. Deshalb sei hier noch einmal
auf diese sehr authentische Scheibe eingegangen.
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Die
Songs ähneln sich im Stil durchaus und der ist nicht mal so sehr
amerikanisch, wie man meinen möchte. Es hört sich recht nach der
grünen Insel an. Die Namen der Bandmitglieder verraten auch Herkunft
aus dieser Richtung und vielleicht liegt es doch an den Genen, was
man für Musik macht. Die Tempi sind eher gemäßigt. Schöne Lieder,
einfach und geschickt arrangiert. Wirkungsvoll. ruhig. Es gibt Streicherarrangements.
Gut gespielte, unaufdringliche Gitarren. Schlichte Gitarren. Ein
schlichter aber wirkungsvoller Bass mit entspanntem Schlagzeug.
All das genügt um die intensive Stimme von Dolores zu begleiten
und mit Harmonien zu versorgen.
Es
sind Songs, wie man sie von Bands kennt. Sie schreiben ihre inneren
und äußeren Ereignisse auf. Wenn es gelingt ist der Song gut. Tatsächlich
sind die Cranberries stilistisch etwas begrenzt, aber eben das wünschen
doch viele Zuhörer: Die Erfüllung ihrer Erwartungshaltung. Das klappt
hier gut. Ehrliche, wie das genannt wird "handgemachte" Musik. Bei
"Yeat´s Grave" höre ich Jimmy Page Flanger ´raus und "Daffodil Lament"
ist fast süß. Schöne Bandbilder, die nicht versuchen, die Mitgliedern
als Götter erscheinen zu lassen. Handschriftliche Textblätter im
Booklet. Das ist in sich vollkommen stimmig. Und nicht übertrieben.
Der
besagte Hit - auch ich bin über ihn verspätet zu dieser Scheibe
gekommen - heisst "Zombie". Schlicht, schlicht in der Art, die die
Intensität steigert. Intensiv. Intensiv, in der Art, die einen nicht
unberührt lässt. Der Knurrbass, die jetzt richtig verzerrten - wir
ja sind viel mehr gewöhnt, aber hier klingen sie VERzerrt - Gitarren.
Dolores Stimme. Vielleicht packt den einen oder anderen auch der
Text schon beim Hören. Ja wir können Texte lesen und verstehen ohne
zu verstehen, was sie bedeuten. Bedeuten, für die, die es betrifft.
Was sie wirklich bedeuten, wenn man sie nicht auf einem Sofa vor
einer teuren Stereoanlage liest. Diese Stimme, dieser Song lässt
uns verstehen, was der Text bedeutet.
Jeden
Tag, für viele Menschen, überall auf der Welt. Und eigentlich auch
für uns. Wer weiß, ob wir nicht dazu gehören? Immer noch. "Another
head hangs lowly, Child is slowly taken. When the violence causes
silence, Who are we mistaken? But you see, it's not me, it's not
my family. In your head, in your head they are fighting, With their
tanks and their bombs, And their bombs and their guns. In your head,
in your head, they are crying."
bernhard
r.c.faaß www.empyreal.de
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