Gelungen ist das nicht ohne Verdienst des befähigten und daher weithin als solcher bekannten Produzenten Rick Rubin. Herausgekommen ist ein Black Sabbath Album. Das sollte wohl so sein. Wer die vorherigen bereits sein Eigen nennt, kann sich dieses vermutlich sparen, wird das aber gerade deshalb nicht tun. Irgendwie hört sich das alles so an, wie es sein soll. Wie gehabt nur nicht ganz gleich. Die Riffs Abziehbilder der alten. Sorry Toni, aber viel mehr ist da nicht. Dasselbe nur blasser. Auch die Drums versuchen auf irgendwie bemühte Weise die leicht zerfahrenen Rhythmen der Anfangsaufnahmen zu imitieren. (Vielleicht da es der Schlagzeuger, der Urbesetzung Billy Ward nicht mit ins Studio geschafft hat, welcher Umstand sofort zu Spekulationen mit der in der historischen Bedeutung dieser Vorgänge angemessenen Gerüchtequalität Anlass fand.) Der Sound wie damals. Nur technisch den Neuerungen des Standards gemäß. Transparent und druckvoll.

Die Hörerwartung ist vollkommen erfüllt, aber es fehlt jede Evolution. Von Technical Ecstasy, das auch nicht mehr allen gefiel, aus gesehen, ist es eventuell sogar ein Rückschritt. Dort fanden sich so zeitlose Verse wie: Nobody I know, will ever take my Rock n Roll away from me. Vielleicht muss man von so bedeutenden Herren in derart fortgeschrittenem Alter und allgemein anerkannter Lebensleistung keine Neuerungen mehr erwarten oder gar fordern. Vielleicht konnte Herr Produzent nicht überwinden, nicht schon damals derjenige gewesen zu sein, den geschichtlichen Akt der Taufe dieses zu seiner Zeit revolutionären Genres begleitet zu haben und wollte sich nunmehr das Denkmal des Abschlusses nicht entgehen lassen, indem er dieses Album als das bessere erste gestalten lies. Als therapeutische Maßnahme, wie es die ganze Sache auch für die Musiker gewesen sein soll. Vielleicht kennt Rick Rubin nur die alten Scheiben der Band. Vielleicht war nichts anderes als eine Reprise gewollt. Vielleicht war es Ziel und Zweck es eben noch einmal aufleben zu lassen. Dann könnte man sagen, das sei geglückt und die Chartplatzierung bestätigt dies.

Rick Rubin´s Produktion ist wie immer perfekt. Der Sound spitze und ohne jeglichen Makel. (Kommt mir gerade in den Sinn: Hat der Geezer Butler mal gesagt, wenn etwas zu perfekt wird, verliert es seine Seele. Aber naja, bei Black Sabbath ist das mit der Seele wohl nicht so arg. Ob Satan die überhaupt noch mal rausrückt? Oder nur für dieses Mal.) Neu und trotzdem in der schlichten Wahrheit typisch Ozzy, sind die Texte. Klar konnte man nicht einfach dasselbe wieder singen. So gesehen kommt das wahrscheinlich Originellste von dem wahrscheinlich Gezeichnetsten. Glückwunsch, OZZZZYYYY!!!

13tes Album heißt 13 im Jahr 2013 und ihr wisst 13....teuflisch die Zahl etc. ....aber nur 11 Nummern (ist irgendwie in). Die Standardversion hat nur acht Titel. Wie das erste Album und auch die folgenden Scheiben PARANOID, Master of Reality und andere. Tja, waren natürlich Vinyl-Schallplatten auf welchen nicht so viel Platz war, wie auf heutigen CDs. Nicht zuletzt die brennenden Holzziffern auf dem Cover geben es eindeutig wieder. Hier wird das Klischee erfüllt. Nur nichts falsch machen. Wie bei Wilhelm Buschs Witwe Bolte: ...wovon sie besonders schwärmt, wenn es wieder aufgewärmt.

bernhard r.c.faaß www.empyreal.de

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