Nachdem
sein “Die Ärzte“-Kompagnon
Farin Urlaub mit dem “Livealbum
of Death“ bereits seine dritte Soloscheibe vorlegte, spielte
auch Bela B. sein erstes Soloalbum ein und eröffnet dies mit
einer bombastischen "B-Vertüre". Zuvor war er aber
schon öfter musikalisch fremdgegangen, etwa mit der Band “Depp
Jones“ oder auf dem Soundtrack zu “Kaliber
Deluxe“.
Musikalisch
mag “Bingo“ beim ersten Hörgenuss etwas einheitlich
wirken (doch schon recht bald werden die Refrains von Songs wie
“Traumfrau“ oder “Sie hat was vermisst“
zu echten Ohrwürmern) und der Hörer sucht den fröhlichen
Urlaub-Fun-Punk vergeblich. Inhaltlich bietet Bela B. jedoch echte
Abwechslung auch im Vergleich zu seinen Arbeiten für “Die
Ärzte“. Lediglich “Der Vampir mit dem Colt“
erzählt die von ihm zu erwartende Horrorstory, verknüpft
sie allerdings mit Wildwest-Romantik.
Ansonsten
zeigt sich der Texter B. eher grüblerisch. Viele Songs kreisen
um die Themen “Sinn des Lebens“ oder “enttäuschte
Liebe“, wobei er es im Gegensatz zu Farin Urlaub durchaus
ernst meint und sich nur selten in unverbindliche Ironie flüchtet.
Äußerst gelungen sind das verhalten hoffnungsvolle "Irgendetwas
bleibt", “1. 2. 3.“ (über aufdringliche nicht
weibliche Fans), “Versuchs doch mal mit mir“ (“All
die schönen und Geleckten – das ist nicht ihr Revier,
nimm doch mal einen Defekten“) aber auch das Duett mit dem
76-jährigen Lee Hazlewood. Insgesamt gelang Bela B. ein überraschend
abwechslungsreiches und eigenständiges Album, das nicht ohne
Grund “Bingo“ heißt.
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