Mutantenstadl


 
Filmtitel: X-Men
Originaltitel: X-Men
Land, Jahr: USA 2000
Regie: Bryan Singer
Buch: David Haytier nach den Marvel Comics
Produzent: Tom deSanto, Avi Arad, Richard Donner, Stan Lee
Musik: Michael Kamen
Darsteller: Hugh Jackman, Patrick Steward, Ian McKellen, Famke Janssen, James Marsden, Halle Berry, Anna Paquin, Tyler Mane, Ray Park, Rebecca Romijn-Stamos, Bruce Davison
Länge: 104 min
Website: www.x-men-derfilm.de


Einen nicht unerheblichen Anteil am Zustandekommen des Filmprojektes hat neben dem überraschenden Kino-Erfolg des Marvel-Comichelden "Blade" ganz sicher auch die 1992 erfolgreich gestartete X-Men-Trickfilmreihe der Produktionsfirma "Saban". Eine dreiteilige Special Edition dieser recht gelungenen und vor allem werkgetreuen Trickfilmserie bringt übrigens "Universal Pictures Video" bei uns auf Video und sogar auf DVD heraus.
 
    
 

Regisseur Bryan Singer ("Die üblichen Verdächtigen") hatte eigentlich keinerlei Interesse an einer Comicverfilmung. Trotzdem griff er zu einem "X-Men"-Heft um Argumente gegen den Film zu sammeln. Er war jedoch von den vielen schillernden Charakteren fasziniert. Gemeinsam mit Produzent Tom de Santo, der sich bestens im Marvel Universum auskennt, erarbeiteten sie eine neue Geschichte, die den Figuren und dem Mythos gerecht werden sollte. Beiden war klar, dass dies keine ganz preiswerte Angelegenheit wird und dass ein Film mit einem hohen Budget schon so erzählt sein muss, dass nicht nur den Comicfans etwas geboten wird.

Sie versuchten den Film übersichtlich zu gestalten und ihn nicht zu überladen. Bei den sich über mehr als drei Jahre hinziehenden Drehbuchdiskussionen vertrat Singer den durchschnittlichen überhaupt nicht am Comic interessierten Kinogänger und de Santo versuchte alle wichtigen Elemente aus der nahezu vierzigjährigen Geschichte der "X-Men" in dem Film unterzubringen.

Im Gegensatz zur sehr personalintensiven Zeichentrickserie, konzentriert sich der Spielfilm in erster Linie auf die Geschichte des beliebtesten Mutanten "Wolverine" (Hugh Jackman), der sich als Einzelgänger nicht so recht in die Gruppe integrieren kann. Etwas weniger wichtig ist dagegen schon der Konflikt zwischen Professor X (Patrick Steward) und Magneto (Sir Ian McKellen). Während der Professor den Menschen helfen möchte, will Magneto, dessen Eltern in einem KZ umgebracht wurden, die Menschheit unterdrücken und beherrschen.

 
    
 


Einen recht großen Part hat auch noch Rogue (Anna Paquin). Ihre Fähigkeiten, die Gedanken und Eigenschaften anderer Menschen zu absorbieren, hat sie noch nicht so richtig im Griff hat. Dies macht Rogue den Umgang mit ihren Mitmenschen nicht gerade leicht, schafft aber eine Verbindung zu Wolverine, der sich auch nicht gerade unter Kontrolle hat. Die schüchterne Freundschaft, die sich im Laufe des Filmes langsam zwischen den Beiden aufbaut, ist wohl das schönste Element des ganzen Filmes und wird von Singer sehr sensibel und ohne viele Worte inszeniert. Die restlichen Mitglieder der "X-Men" sind eher schmückendes Beiwerk: Die arme Storm (Halle Berry, hier war ursprünglich Angela Basset vorgesehen) wurde dazu verdonnert meist eher nutzlos herumzustehen. Recht halbherzig wird von Eifersüchteleien zwischen Wolverine und Cyclops (James Marsden) um Jean Grey (Famke Janssen) erzählt. Immerhin zeigt Wolverine seinem Nebenbuhler Cyclops sogar einmal die Stinke-Kralle, ansonsten kann Singer der ganzen Chose jedoch nicht allzu viel Humor abgewinnen.

Ein wichtiges Storyelement wird anfangs zwar recht stark in der Geschichte hervorgehoben, verflüchtigt sich im Laufe der Handlung jedoch zunehmend: Senator Kelly (Bruce Davison) und seine Kampagne gegen die Mutanten. Dabei wurde mit Senator Kelly-Aufklebern und Buttons Werbung für den Film gemacht. Eine recht witzige Website (http://mutantwatch.com) wacht aus Promotionzwecken darüber, dass die amerikanische Gesellschaft nicht von Mutanten unterwandert wird. Hier war die Werbekampagne manchmal subtiler als das endgültige Produkt.

Ganz unverkennbar hat auch der große Erfolg von "Matrix" das "X-Men"-Projekt ein gutes Stück vorangetrieben. Es klingt zwar plausibel, wenn Singer erzählt, dass die schillernden Kostüme des Comics auf der Leinwand eher albern gewirkt hätten und daher ein glaubwürdigeres Superhelden-Outfit entwickelt wurde. Trotzdem sind die Parallelen zu den Kostümen in "Matrix" mehr als unübersehbar. Leider wurden die Action-Szenen in "X-Men" jedoch längst nicht so innovativ und beeindruckend wie in "Matrix" umgesetzt.

 
    
 


So richtig überzeugend im Film ist eigentlich nur der Wolverine-Darsteller Hugh Jackman, de für einige lichte Momente sorgt. Jackmann stammt genau wie der ähnlich imposante und auch nicht sonderlich große Russel Crowe ("Gladiator"), der ebenfalls für den Part vorgesehen war, aus Australien. Bereits Jackmans sein erster Auftritt als Logan, wenn er in dieser siffigen Bar einen sehr viel größeren Gegner eher beiläufig plattmacht, vermittelt sofort einen überzeugenden Antihelden, der nicht viel Spaß im Leben hat, schon gar nicht wenn die Klingen von innen durch seine Haut stechen. Patrick Steward und Sir Ian McKellen hingegen sind als Professor X und Magneto ziemlich verschenkt. Sie wirken in ihrem eher beiläufig ausgetragenen Konflikt um das Schicksal der Menschheit recht klischeehaft. Trotzdem ist der Film insgesamt ziemlich düster gehalten und beginnt daher auch in einem polnischen KZ. Doch auch dieser Auftakt wirkt eher aufgesetzt, genau wie die für die Story nicht wirklich wichtige Antimutanten-Kampagne von Senator Kelly, die ja auch ein wichtiges Statement zu Rassenwahn und Herrenmenschentum hätte sein können (ohne gleich die KZ-Keule rauszuholen) und im Comic ja durchaus auch so eingesetzt wird. Leider gelang es de Santo und Singer nicht ihre zuvor vollmundigen angekündigten moralischen Ansprüche wirklich in den doch eher an vordergründiger Action interessierten Action hereinzuretten.

Das Abschneiden des "X-Men"-Filmes an den Kinokassen wurde allgemein für ziemlich wichtig für die (amerikanische) Comicbranche gehalten. Auf dem Comic Con in San Diego herrschte allgemeine Begeisterung über den Film. Hauptgrund war weniger die Qualität sondern eher der Erfolg an den Kinokassen, denn "X-Men" spielte in der Startwoche stattliche 54,5 Millionen Dollar ein (in der zweiten Woche lag er allerdings mit nur noch 23,5 Millionen Dollar Einspiel knapp vor dem zweiten Pokémon-Film). Nicht unerheblich für den Erfolg war natürlich auch eine gewaltige Werbekampagne. So wurden 3 Millionen Exemplare eines Promo-Comics verteilt und die "Toys R Us"-Läden quollen über vor X-Men-Spielzeug. Mittlerweile ist bereits eine zweite Fortsetzung abgedreht.

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