Der Kontrabassist Horst (Michael Lott) wird von
seiner Langzeitfreundin Vera (Anna Böttcher) verlassen, nachdem sie
herausgefunden hat, dass er gelegentlich Pornos guckt. Auch Sigi (Sven
Walser), der homosexuellen Nachbarn und Jugendfreund von Horst , hat sich
gerade frisch getrennt von seinem Langzeitlover Hubert. Gemeinsam versuchen
die Neu-Singles die unverhoffte Freiheit zu genießen. Während Horst ein
leidenschaftliches Intermezzo mit Operndiva Kriemhild Nastrowa (Andreja
Schneider von den "Geschwister Pfister") startet, ist Sigis Objekt
der Begierde ist der smarte Möbelpacker Benno. Doch auch mit Vera und Hubert
ist es noch nicht völlig aus. Ferner ist da aber auch noch ein von Horst
heißbegehrte Porno-Superstar namens Kelly Trump...
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Obwohl
ihm Sönke Wortmanns Drehbuch zu "Der
bewegte Mann" enttäuscht hatte und die unglaublich schundige
Verfilmung von "Kondom des Grauens" zu einer völligen
Katastrophe wurde, hat Ralf König nicht völlig mit dem Medium Film
gebrochen. Er schrieb "Wie die Karnickel" als Original-Drehbuch.
Der Regie-Newcomer Sven Unterwaldt jr. setzte den Film dann unter
der Aufsicht von König aber ohne Mittel der Bayerischen Filmförderung
in München um. Den immerhin 146
Seiten dicken Comic zeichnete König dann erst nach der
Fertigstellung des Filmes. Das Album erschien seltsamerweise trotzdem
schon lange vor dem Film bei "Achterbahn" (der Verlag
produzierte auch den Film) und es gehört ganz gewiss zu Königs besten
Arbeiten.
Es ist allerdings auch nicht von der Hand weisen, dass "Wie
die Karnickel" gewisse Ähnlichkeiten mit der Verfilmung von
"Der bewegte Mann" aufweißt, denn den Erlebnissen des
heterosexuellen Horst werden ungefähr gleichviel Raum eingeräumt
wie den schwulen Abenteuern von Sigi. Doch die besseren Pointen
hat natürlich Sigi, denn wenn Horst meint: "Immerhin haben
wir die Welt überbevölkert" entgegnet dieser nur: "Wir
wären schneller gewesen." Trotzdem ist es ziemlich offensichtlich,
dass hier auf ein möglichst breites Publikum geschielt wird. Das
ist ja auch nicht weiter schlimm, verwundert nur ein wenig, denn
als Sönke Wortmanns "Der bewegte Mann" 1994 in die Kinos
kam und sechs Millionen Besucher erreichte, war König angesäuert
und meinte: "Mir war das alles zu zahm und auf Mainstream aus,
und ich habe mich von Anfang an nicht genug dagegen gewehrt."
Von Gegenwehr kann jetzt überhaupt nicht mehr die Rede sein. Doch
insgesamt ist der Film "Wie die Karnickel!" mindestens
genauso gelungen wie "Der bewegte Mann". Mangels klangvoller
Namen in der durchgehend sehr gut spielenden Besetzung ist allerdings
leider nicht mit einem ähnlich großen Erfolg zu rechnen.
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