Knetkumpels


 
Filmtitel: Wallace und Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen
Originaltitel: Wallace And Gromit: The Curse Of The Wererabbit
Land, Jahr: GBR 2005
Regie: Nick Park, Steve Box
Buch: Bob Baker, Steve Box, Mark Burton, Nick Park
Produzent: Peter Lord, Nick Park, Aardman Animations, Jeffrey Katzenberg
Musik: Julian Nott (hier geht´s zur Besprechung des Soundtracks)
Darsteller: Sprecher in de Originalfassung: Peter Sallis, Ralph Fiennes, Helena Bonham Carter
Länge: 85 min
Website: www.aardman.com und www.uip.de 


Wallace und Gromit betreiben ein erfolgreiches Unternehmen zum Schutz von Gemüseplantagen und zur Bekämpfung von Schädlingen. Doch als Wallace versucht mit einer gewaltigen Maschine den gefangenen Kaninchen ihren Appetit auf Karotten auszutreiben hat dies fatale Folgen.
 
    
 

Mit dem subversiven “Team America – World Police“ von den “South Park“-Machern Trey Parker und Matt Stone kam urplötzlich ein Marionetten-Film in die Kinos. Noch überraschender ist jedoch, dass kurz danach nahezu zeitgleich zwei in liebevoller Handarbeit gefertigte Puppentrickfilme starten (und dass in beiden Filmen eine Hauptfigur von Helena Bonham Carter gesprochen wird). Neben Tim Burtons “Nightmare before Christmas“-Nachfolger “Corpse Bride“, startet auch ein erster abendfüllender Kinofilm mit Wallace und Gromit.

Nach nur drei handgekneteten Kurzfilmen haben der etwas naive Wallace und sein deutlich clevererer Hund Gromit nicht nur bei den Oscar abgeräumt sondern auch absoluten Kultstatus erreicht. Die Produktionsfirma Aardman lehnte einen Deal mit Disney ab und verbündete sich mit Spielbergs “DreamWorks“ für insgesamt fünf Filme. Nachdem “Chicken Run – Hennen Rennen“ recht ordentlich lief, folgte als zweites ein Film mit Aardmans bekanntesten Figuren. In einer großen Halle in Bristol wurden in liebevoller Kleinarbeit immer gleich mehrerer der insgesamt 30 maßstäblich verkleinerten und liebevollst ausgestatteten Sets errichtet, damit Nick Park die von ihm geschaffenen Hauptfiguren dort dann ohne viel Zeitverlust eigenhändig animieren konnte. Trotzdem waren 10 Sekunden Film pro Drehtag das Maximum und die Produktion dauerte insgesamt 5 Jahre.

Doch die Mühe hat sich gelohnt. Trotz deutlich längerer Spieldauer gegenüber den Kurzfilmen hat “Wallace und Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen“ keine Durchhänger. Die Geschichte ist skurril und originell. Die in Handarbeit ausgeführte Animation ist eine willkommene Alternative zur kalten Pracht so mancher Computeranimationsfilme. Doch auch Wallace und Gromit kamen nicht ohne Unterstützung von Großrechnern aus. Bodennebel, Feuer oder Kaninchenschwärme wurden nicht mehr per Hand animiert. Es ist leider zu befürchten, dass dies ein letztes Aufbäumen des Puppen- bzw. Knettrickfilms ist, denn der nächste Aardman-Kinofilm “Flutsch und weg“ wurde per Computer animiert werden.

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