Dies genau wie zuvor schon "Verdammnis"
von Daniel Alfredson inszenierte Werk, schließt die Verfilmung
von Stieg Larssons posthum veröffentlichter Millennium-Bestseller-Trilogie ab. “Vergebung“ fällt gegen seine beiden
Vorgänger nicht ab. Zusammen genommen betrachtet wirken die drei
Werke trotz gelegentlicher ganz schön deftiger Gewalttätigkeiten
weniger wie eine Film-Trilogie sondern eher wie eine TV-Miniserie,
was nicht verwundert, da das ZDF mitproduzierte.
Während im zweiten Teil die sehr intensiv von Noomi Rapace verkörperte
punkige Hackerin Lisbeth Salander im Mittelpunkt des Geschehens
stand, ist diesmal wieder - wie in "Verblendung"
- der Enthüllungsjournalist Mikael Blomkvist (Michael Nyqvist)
die treibende Kraft. Das liegt daran, dass am Ende von "Verdammnis"
Lisbeth beim Kampf mit ihrem perversen Vater und dem nahezu unzerstörbaren
Stiefbruder schwer verletzt wurde. Daher verbringt sie einen Großteil
der Handlung im Krankenhaus. Blomkvist versucht zu verhindern,
dass Lisbeth wegen Mordes verurteilt und in die Psychiatrie eingewiesen
wird. Dabei stößt er auf ein lange zurück liegendes Komplott,
was einige ältere Herren Amok laufen lässt...
Neben der recht positiven Darstellung des schwedischen Verfassungsschutzes
überraschen einige etwas abrupte Entwicklungen im letzten Drittel
des Filmes. Dass Lisbeth Salander plötzlich mit Irokesenschnitt
vor Gericht erscheint und danach auch noch im Zentrum eines etwas
an Camerons “Terminator“-Filme erinnerndes Radau-Finale
steht, will nicht so recht zum ansonsten eher realistisch gehaltenen
Grundton des Filmes passen. Doch trotzdem ist es schade, dass
es ein Wiedersehen mit Lisbeth und Mikael wohl erst im (wahrscheinlich
von David Fincher und dann wohl leider nicht mit Rapace und Nyqvist
besetzten) US-Remake gibt.
Mittlerweile
liegt die komplette Millennium-Trilogie
auch auf DVD und Blu-ray in einer Director´s
Cut-Box vor. Genau
wie bei der Ausstrahlung im ZDF sind die Filme nun insgesamt
99 Minuten länger.