Was hat er uns doch immer provoziert dieser
Adrian Lyne. 1986 trieben Mickey Rourke und Kim Basinger in "9 ½
Wochen" besessene Spielchen mit Eiswürfeln und so. Ein Jahr später
betrog Michael Douglas in "Eine verhängnisvolle Affäre" seine Frau
und wurde dafür dann von einer kastenteufelartig aus der Badewanne
auftauchenden Glenn Close mit dem Messer bedroht. Auch die Frage ob Demi Moore
"Ein unmoralisches Angebot" annehmen sollte und für eine Million
Dollar mit Robert Redford schlafen solle erhitzte 1993 die Gemüter und sorgte
für Schlagzeilen. Doch dann wurde es ruhiger um Lyne. Seine Film-Version von
"Lolita" kam 1997, also 36 Jahre nachdem sich Kubrick am selben
Stoff versuchte, nicht einmal mehr in die US-Kinos.
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Auch "Untreu" dürfte
kein Comeback des Skandal-Filmers bedeuten, auch wenn sich Lyne
auf vertrautem Terrain bewegt. Edward (Richard Gere) und Connie
Summer (Diane Lane) leben mit ihrem 8-jährigen Sohn ein sorgenfreies
Leben in einem gepflegten Vorort von New York. Das ändert sich als
Connie den attraktiven Franzosen Paul (Oliver Martinez) kennen und
lieben lernt. Edward kommt seiner Frau auf die Schliche und besucht
schließlich besucht er Paul...
Lyne inszeniert "Untreu" sehr viel weniger plakativ und
thesenhaft als seine vorherigen Skandalfilme. In oftmals nahezu
farblosen Bildern erzählt er von Connies gelegentlichen Fluchtversuchen
aus dem geruhsamen Vorstadtleben und davon wie sich der kontrollierte
Edward plötzlich gar nicht mehr sicher ist, ob er wirklich eine
glückliche Ehe führt. Richard Gere und Diane Lane wirken sehr echt
in diesen Rollen. Der Franzose Paul hingegen bleibt eine Klischeefigur
und stellt einmal mehr den leichtlebig kultivierten Europäer dar,
der die US-Spießeridylle bedroht. Diese Figur hätte auch gut in
am Reißbrett konstruierte Filme wie "Eine verhängnisvolle Affäre"
oder "Ein unmoralisches Angebot" gepasst.
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