Mit modernster Tricktechnik wäre es wohl denkbar eine “werkgetreue“
Verfilmung von Hergés Tim
und Struppi auf die Leinwand zu zaubern, doch dies darf
nicht erwartet werden, wenn Steven Spielberg inszeniert. Dieser
erweist im schönen flächig animierten Vorspann und gleich danach
mit einem Gastauftritt – ein computeranimierter Hergé porträtiert
als Flohmarkt-Karikaturist den computeranimierten Tim in seinem
typischen Ligne-Claire-Stil – dem belgischen Comicmeister
seinen Respekt. Danach jedoch zieht der Erfolgsregisseur auch
in seinem ersten selbst in Szene gesetzten Trickfilm voll sein
Ding durch.
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Das ist zunächst etwas anstrengend, denn die
Figuren sehen weder wie ihre Ebenbilder aus dem Comic aus, aber
auch nicht – trotz zahlloser Details – wie richtige Menschen.
Zudem ist auch noch die Kamera ständig in Bewegung, damit es im
Kino auch ja schön plastisch wirkt. Die zunächst aus Hergés Album
“Das Geheimnis der Einhorn“ übernommene Geschichte
beginnt – durchaus werkgetreu – etwas lahmarschig und erzählt
von Schiffsmodellen die Schatzkarten enthalten. Doch wenn dann
zusätzlich noch Elemente aus dem Comic “Die Krabbe mit den
goldenen Scheren“ – jenem Album in der Tim den beliebten
Polter- und Trunkenbold Haddock kennenlernt (und das bereits kurz
nach dem Zweiten Weltkrieg als Puppentrick verfilmt wurde) – gewinnt
der Film ganz schön an Fahrt.
Im Laufe der munter neu remixten Geschichte gibt es reichlich
aus den Comics übernommene Situationen, aber auch eine wild turbulente
Verfolgungsjagd durch einen afrikanischen Küstenort, die alle
Indiana-Jones-Actionszenen
blass aussehen lassen. Jene Sequenz, in der Kapitän Haddock sich
in seinen gegen Piraten ankämpfenden Vorfahren hineinversetzt,
hingegen, kann locker mit den besten Momenten aus “Fluch
der Karibik“ mithalten. Wenn es um das in Szene setzten
von lustigen Turbulenzen geht, ist Spielberg immer noch unerreicht
und zeigt ganz nebenbei den Pixar-Leuten, die sich gerade
mit “Cars 2“ lächerlich machten,
dass es doch möglich ist mit computeranimierter Action zu unterhalten.
Aus Hergés “Einhorn“-Fortsetzung “Der Schatz Rackham
des Roten“ übernimmt der Film nur Fragmente und spart sich
den Ausgang der Geschichte (sowie den ersten Auftritt von Professor
Bienlein) für eine dann wohl von Peter Jackson in Szene gesetzte
Fortsetzung auf. Insgesamt richtet sich der Film eher an das große
Publikum als an die Fans der Tim und Struppi-Comics.
Doch unterhaltsame als die brave TV-Trickfilmserie
oder die sonstigen Kino-Auftritte
von Hergés Helden ist das Ganze allemal.
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