“Willst Du gelten, mach Dich selten.“
Terrence Malick hat schon deshalb einen gewissen Genie-Status, weil
er vor “The New World“ in über 30 Jahren lediglich drei Spielfilme
(“Badlands“, “In der Glut des Südens“, “Der schmale Grad“) inszenierte.
Nach den einzelnen Filmen ist er immer völlig von der Bildfläche
verschwunden und wer sich “The New World“ ansieht, weiß warum
sich Malick auch jetzt erst einmal für eine Weile nicht mehr
blicken lassen wird.
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Eigentlich
stimmen bei “The New World“ alle Zutaten: Mit Colin Farrell (“Alexander“)
und Christian Bale (“Batman Begins“)
sind zwei angesagte junge Superstars dabei, die Newcomerin Q´Orianka
Kilcher kann sich wahrhaft sehen lassen, der für den Film betriebene
Aufwand ist beträchtlich (u. a. standen drei historische Segelschiffe
zur Verfügung), Komponist James Horner hat schon bei “Titanic“
herumgeschnulzt und die Geschichte (oder Legende) um “Pocahontas“
ist ein zeitloser Aufruf zur Völkerverständigung. Erzählt
wird wie Anfang des 17. Jahrhunderts der englische Abenteurer John
Smith die Tochter eines Indianahäuptlings kennen und lieben
lernt, eigentlich der Stoff aus dem Kinoträume sind (wie z.
B. die Disney-Version bewies).
Doch selten verging die Zeit im Kino langsamer als bei “The New
World“. Obwohl Malick für seine höchst übersichtliche
Geschichte mehr als zwei Stunden benötigt, bleiben die Figuren
und ihre Motivationen fremd. Die am Anfang noch durchaus vorhandenen
Schauwerte nutzen sich dabei ziemlich schnell ab. Während viele
US-Filme auf dem Schneidetisch etwas zu stromlinienförmig zurechtgestutzt
werden, ist hier das genaue Gegenteil der Fall. Eine überflüssige
Szene reiht sich an die nächste, ansonsten durchaus talentierte
Darsteller tapsen durch eine nicht vorhandene Handlung und kurz
vor dem Abspann gibt es noch recht lange einen Baum zu sehen. Um
einen wahrhaft epischen Film zu drehen, ist eine lange Spieldauer
nun wirklich nicht das einzige Kriterium.
Doch dieser (im schlechtesten Sinne)
unkonventionelle Film wird ganz sicher wieder seine Fans finden,
die belohnt werden wollen für die Mühe die es macht das
Ding abzusitzen (nein, man versäumt nichts wenn man “The New
World“ nicht sieht, höchstens wenn man ihn sieht). Gut wäre
es wenn sie sich einfach ein T-Shirt mit der Aufschrift “I survived
THE NEW WORLD“ anziehen, schlecht ist es, wenn sie das vermeintliche
Meisterwerk über den grünen Klee loben und anderen Menschen
dadurch 135 wertvolle Minuten Lebenszeit stehlen.
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