Die schon
lange in Paris ansässige portugiesische Familie Ribeiro fühlt sich
wohl in der französischen Metropole, auch wenn Maria und ihr Ehemann
José ganz schön ausgenutzt werden. Maria arbeitet als Concierge und
Mädchen für alles in einem Haus voller arroganter Besserverdiener
und José ist zwar Vorarbeiter in einer Baufirma, doch dort eigentlich
der heimliche Chef.
Die
Kinder der Ribeiros sind voll integriert und lächeln etwas, wenn
die Eltern von der alten Heimat erzählen oder portugiesisches Brauchtum
praktizieren. Doch eines Tages erfahren die Ribeiros, dass sie ein
Haus mit Weingut in Portugal geerbt haben, dies allerdings unter
der Bedingung dort hinzuziehen. Eigentlich geht damit für Maria
und José ein Traum in Erfüllung, doch wie sollen sie dies ihren
Freunden, Verwandten und Vorgesetzten beibringen?
Diese kleine aber feine Integrationskomödie sahen in Frankreich
mehr als eine Million Kinobesucher. Der Regisseur Ruben Alves, dessen
Spielfilm-Debüt “Portugal, mon Amour“ ist, konnte als Sohn
portugiesischer Einwanderer eigene Erfahrungen in die Geschichte
mit einbringen. Ihm gelang es sehr geschickt sich gleichermaßen
über nationale Eigenarten von Franzosen und Portugiesen lustig zu
machen, ohne allzu sehr auf alberne Klischees zurückzugreifen. Wobei
es in Paris anscheinend nicht eben wenige portugiesische Concierges
und Maurer gibt...
Das
große, gut ausgewählte Ensemble, zu dem auch Regisseur Ruben
Alves gehört, führen Rita Blanco und Joaquim de Almeida
als Maria und José an. Während Blanco eine der bekanntesten Darstellerinnen
Portugals ist, gelang ihrem Landsmann de Almeida vor allem durch
seine charismatischen Schurkenrollen in “Das Kartell“ und
“Desperado“ sogar eine Hollywood-Karriere. Doch auch den
freundlichen hilfsbereiten Maurer José verkörpert er äußerst glaubhaft
und voller Alltagswürde. “Portugal, mon Amour“ zeigt auf
sympathische Art und Weise, dass es möglich ist in der Fremde eine
neue Heimat zu finden, ohne die eigene Herkunft komplett aufzugeben.