Die schon x-fach verfilmte Geschichte dürfte
bekannt sein: Unterhalb der Pariser Oper befinden sich gewaltige Katakomben
und dort hauste Ende des 19. Jahrhunderts ein mysteriöses Phantom, das
nicht nur einen eigenen Dauerlogenplatz forderte, sondern aktiv ins
Bühnengeschehen eingriff. Ganz besonders angetan war der Maskierte von
einer talentierten Sängerin namens Christine. Um diese zum Star des Hauses
zu machen, setzte er alle Mittel ein und schreckte auch vor Mord nicht
zurück.
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1990 wurde Andrew Lloyd Webbers Musical-Version
von Gaston Lerouxs Roman "Das Phantom der Oper" zu einem
weltweiten Erfolg. Das Stück wird immer noch aufgeführt und ereichte
allein in Deutschland acht Millionen Besucher. Webbers Musicals
sind eine perfekt durchgenormte Angelegenheit und werden in Metropolen
rund um den Globus in nahezu identischen Inszenierungen und vor
austauschbaren Kulissen aus Webbers englischen Werkstätten aufgeführt.
Webber ist ein Kontrollfreak und daher ist die Verfilmung auch
sein Kind und der durchaus talentierte Joel Schuhmacher ("Nicht
auflegen") wenig mehr als sein Erfüllungsgehilfe.
Die überlange Filmversion
enthält alle Songs der Bühnenversion, die zwar "bühnengetreu"
aber leider auch erschreckend einfallslos abgefilmt wurden. Wem
Webbers oft an besonders pathetischen "Queen"-Rock erinnernden
Kompositionen nicht gefallen, sitzt an diesen Stellen, die den
halben Film ausmachen, ziemlich auf dem Trockenen. Wenn mal gerade
nicht gesungen wird, mogelt Schuhmacher schon hin und wieder mal
ein paar hübsche Bilder und inszenatorische Einfälle in den Film.
Sehr gelungen ist die im Stummfilmstil gestaltete Rahmenhandlung,
die in der zerfallenen Oper beginnt und dann sehr stimmungsvoll
farbig belebt wird.
Bei uns wird der Film nicht
von der Warner sondern von der Concorde verliehen, die ihn als
großen Weihnachtsfilm herausbringt. Hierzu wurde sowohl die Originalfassung
wie auch eine komplett (also auch in den Gesangspassagen) synchronisierte
Version mit den Stimmen von deutschen Musicalstars wie Uwe Kröger
oder Jana Werner gezeigt. Es bleibt abzuwarten, ob sich der Bühnenerfolg
auch im Kino wiederholt.
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