Bereits in seinem oscar-überschütteten "Braveheart" hat der Regisseur
Mel Gibson seinen Hauptdarsteller Mel Gibson am Ende des Filmes sehr
qualvoll und äußerst detailreich sterben lassen. Wenn jetzt der Produzent
Mel Gibson den Regisseur Mel Gibson ein Drehbuch von Mel Gibson in Szene
setzten lässt, verwundert es nicht weiter, dass am Ende des Films der
Hauptdarsteller (seltsamerweise diesmal nicht Mel Gibson) erneut qualvoll
stirbt. Die ideale Geschichte fand Mel Gibson diesmal in der Bibel und
"Die Passion Christ" zeigt (immer mal wieder von Rückblenden
unterbrochen) die letzen 12 Stunden im Leben Jesu Christi.
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Hierfür hat sich der Film bei allen vier Evangelisten bedient und daraus
nun seine Version zusammengebastelt. Recht stark betont wird der Konflikt
zwischen dem hier eher besonnenen dargestellten römischen Stadthalter
Pontius Pilatus und den am Rande der Karikatur agierenden jüdischen
Pharisäern, die lieber den irren Mörder Barrabas als Jesus freilassen
wollen. Das vor Lobhudeleien überquellende Presseheft wird nicht müde zu
betonen, dass Gibsons Film nichts "Anti-Semitisches oder
Anti-Jüdisches" enthält. Wenn dem so wäre, hätte er sich doch gewiss
jenen Moment verkneifen können, wo der jüdische Hohepriester den am Kreuz
hängenden Jesus verhöhnt.
Ansonsten gelang Gibson ein durchaus beeindruckender und teilweise
wirklich mitreißender Film. Der Kunstgriff die Darsteller in Aramäisch
und "Straßen-Latein" sprechen zu lassen, erweckt beim
Zuschauer gelegentlich den Eindruck tatsächlich dabei zu sein.
Angeblich wollte Gibson zunächst sogar ganz auf Untertitel verzichten.
Problematisch ist die etwas selbstzweckhaft wirkenden ausführliche
Drastik in den Kreuzigungsszenen. Völlig abgedreht wird es jedoch
wenn am Rande des Geschehens noch ein androgyner Satan auf- und
abtaucht und am Ende die Auferstehung mit Musik unterlegt wird,
die an den Soundtrack zu "Terminator" erinnert. Doch
wenn ein biederer uninspirierter Langweil-Film wie "Luther"
ohne Ende an der Kinokasse abräumt, ist Gibsons deutlich ambitionierterer
Passion ein mindestes gleichwertiger Erfolg zu wünschen, denn
neugierig auf das Leben Jesu macht der Film allemal.
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geht´s zur Besprechung von “Mel Gibson´s Apocalypto“
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