Zunächst gibt es den bei Pixar mittlerweile obligatorischen
Vorfilm zu bestaunen, wobei es sehr löblich ist, dass diese beim
durch Cartoons groß gewordenen Geschäftspartner Disney gänzlich
in Vergessenheit geratene Kunstform hier weiterhin gepflegt wird.
Ansonsten führen nicht abendfüllende Trickfilme leider meist nur
ein Schattendasein auf Festivals. Der Kurzfilm “Partly Cloudy“
(“Teilweise
wolkig“) beginnt im kitschigen Stile einer bonbonfarbigen
Disneyschen Silly Symphony. Klapperstörche liefern Hündchen,
Kätzchen und weitere allerliebste Tierbabys aus. Danach fliegen
sie zu ihren Heimatwolken, die das herzige Getier aus ihrer luftigen
Masse kneten. Doch dann wird es irrwitzig, denn eine Freak-Wolke
formt zum Schrecken des ihr zugeteilten Storches beständig gefährliche
Kreaturen wie Steinböcke, Haifische oder Krokodile. Daher bekommt
der nach jeder Lieferung arg gerupft zurückkehrende Klapperstorch
arge Zweifel daran, ob die Arbeit auch wirklich gerecht verteilt
wurde...
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Auch der Hauptfilm ist teilweise in bewölkten Regionen angesiedelt.
Erzählt wird vom pensionierten Luftballon-Verkäufer
Carl Fredrickson (besonderes Kennzeichen: Quadratschädel),
der eigentlich nach einer Auseinandersetzung mit einem Bauarbeiter
ins Altersheim verfrachtet werden soll. Stattdessen lässt
Fredrickson sein Häuschen durch tausende von Luftballons
einfach abheben und bricht damit gen Süden auf. Als er schon
eine Weile durch die Lüfte gesegelt ist, klopft es an der
Tür und Russell, ein besonders eifriger Pfadfinder dem noch
ein “Ich helfe alten Leuten“-Orden fehlt, steht auf der
schwebenden Veranda. Es kommen nicht nur arge Zweifel daran auf,
ob ein Bündel Luftballons ein ganzen Haus trägt, sondern
auch ob diese abgefahrene Geschichte einen abendfüllenden
Kinofilm.
Doch “Oben“ fesselt von Anfang an und beginnt zunächst
mit einer kunstvoll gerafften Version von Carl Fredricksons bisherigen
Leben. Es wird gezeigt wie dieser als kleiner etwas seltsamer
Junge die gewitzte Ellie kennen lernt und sie später zum
Entsetzen ihrer Verwandtschaft heiratet. Es ist zu sehen, wie
Ellie fast daran zerbricht nachdem sie von Ärzten erfährt,
dass die Ehe kinderlos bleiben wird. Doch Carl baut sie wieder
auf und das Paar verbringt glückliche Jahre miteinander,
bis Ellie schließlich schwer erkrankt und stirbt. Diese
ebenso rührende wie sensible Schilderung des Verlaufes einer
Beziehung ist möglicherweise der erwachsenste Moment, der
je in einem Mainstream-Trickfilm zu sehen war.
Wenn aus “Oben“ dann im letzten Drittel ein turbulenter
Abenteuerfilm im “Indiana
Jones“-Style mit Zeppelin, seltsam sprechenden Hunden
und verrücktem Forscher wird, ist das auch okay. Doch ähnlich
wie zuvor schon bei Pixars “Wall-E“
sind es – trotz des spektakulären Finales - eher die stillen
Momente am Anfang des Filmes, die nicht nur die Figuren definieren,
sondern auch am stärksten in Erinnerung bleiben. So sagt
Ellie nach ihrer ersten Begegnung zu Carl: “Du redest anscheinend
nicht allzu viel“. Dies trifft auch auf den kompletten Film
zu, denn hier wird eher durch Bilder als mit Worten erzählt.
“Oben“ ist außerdem der erste Pixar-Film, der auch in 3-D
gezeigt wird. Doch im Gegensatz zum DreamWorks-Trickfilm
“Monsters vs. Aliens“
gibt es hier keine hektische Plastizitätsorgie mit haufenweise
Dingen, die dem Zuschauer anspringen. Die 3-D-Effekt bei “Oben“
sind dezent eingesetzt, denn es zählen schließlich
die Figuren sowie die Story und in diesen Disziplinen ist Pixar
auch diesmal wieder Spitzenklasse.
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