Diese Underdog-Helden stehen ganz im Schatten von Captain Amazing (Greg Kinnear aus "Besser geht's nicht"), dessen Superhelden-Outfit mit zahlreichen Sponsor-Plaketten versehen ist und dessen Geheimidentität als Anwalt Lance Hutton kein Mensch errät, da dieser ja schließlich eine Brille trägt. Nun sieht es so aus als wenn dem guten Captain einige Sponsoren abspringen würden, da seine Heldentaten kaum noch einen Menschen interessieren. Daher gelingt es ihm als Anwalt seinen "besten" Schurken Casanova Frankenstein (Geoffrey Rush aus "Shakespeare in Love") auf freien Fuß zu setzen. Doch anstatt Captain Amazings Karriere wieder zu beleben verbündet sich Casanova Frankenstein mit einer Bande von Disco-Boys, denen er verspricht ihre Musik wieder populär zu machen. Gemeinsam gelingt es ihnen Captain Amazing gefangen zu nehmen und schon schlägt die große Stunde der Mystery Men.

Doch bevor sie wirklich in den Kampf ziehen können müssen sich der blaue Raja, Mr. Furious und der Shoveler noch Verstärkung suchen. Seltsamerweise entscheiden sie sich nicht für Waffeleisen-Man, obwohl dieser in Besitz des "Sirup des Todes" ist. Die neuen Mystery Men sind stattdessen der Kunstfurzer Spleen (James Paul Rubens alias Pee Wee Herman), der Bowler (Janeane Garofalo aus "Lügen haben lange Beine") mit der magischen totenkopfgefüllten Bowlingkugel und Invisible Boy (Kel Mitchell), der leider nur dann unsichtbar ist, wenn niemand hinschaut. Für den nötigen geistigen Beistand sorgen die äußert vagen Weisheiten der Sphinx (Wes Studi aus "Geronimo") und für Waffen, die niemanden verletzen dürfen sorgt Doc Heller (Tom Waits), der auch einen Hühner-Verleih betreibt.

Spätestens jetzt dürfte jedem klar sein, das es sich bei Mystery Men um keine bierernste Verfilmung einer Superhelden-Serie handelt. Der Film basiert auf Comicfiguren, die Bob Burden innerhalb seiner "Flaming Carrot"-Serie erfunden hat. 1987 debütierten in "Flaming Carrot" # 16 einige Superhelden, die zwar etwas konventioneller aussahen als das brennende Gemüse, aber trotzdem nicht allzu viel gebacken kriegten. Im Laufe der Zeit schuf Burden so circa 30 Helden und 15 Schurken, aus denen sich die Filmproduzenten nun die interessantesten Charaktere heraussuchen konnten. Burden, der während der Dreharbeiten häufig die Sets von "Mystery Men" besuchte, ist sehr zufrieden mit der Filmversion seiner Comics. Duch viele kleine Einfälle und die imposante Besetzung, die alle mit Leib und Seele dabei sind, wurde der 1999 an der Kinokasse nicht sonderlich erfolgreiche Film zu einem kleinen Klassiker. Allein schon der Bierernst mit dem der großartige Wiliam H. Macy seinen Shoveler trotz Misserfolgen bei der Verbrechensbekämpfung per Spaten immer wieder zur Arbeit geht, damit seine Kinder einmal stolz auf ihn sind, hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

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