Auf noch nicht ganz frischer Tat


 
Filmtitel: Minority Report
Originaltitel: Minority Report
Land, Jahr: USA 2002
Regie: Steven Spielberg
Buch: Scott Frank, Jon Cohen nach einer Kurzgeschichte von Philip K. Dick
Produzent: Jan de Bont, Bonnie Curtis, Gerald R. Molen, Walter f. Parkes
Musik: John Williams
Darsteller: Tom Cruise, Colin Farrell, Samantha Morton, Max von Sydow, Jessica Capshaw, Kathryn Morris, Steve Harris, Tim Blake Nelson
Länge: 145 min


Philip K. Dick hat mit seinen die Realität anzweifelnden Science Fiction Storys schon die Vorlage für zwei auf höchst unterschiedliche Art gelungene Filme geliefert: Ridley Scott schickte einen an sich zweifelnden Harrison Ford als "Blade Runner" auf die Jagd nach künstlichen Menschen und Paul Verhoeven ließ Arnold Schwarzenegger in "Total Recall" auf einen Abenteuerurlaub gehen, der immer mehr zum blutigen Selbsterfahrungstrip wurde. Scott setzte auf Atmosphäre, Verhoeven auf Action und beide Werke verwirrten und verstörten die Zuschauer so sehr, dass es Kultfilme wurden.
 
    
 

Jetzt hat sich Steven Spielberg eines Philip K. Dick-Stoffes angenommen und schon gleich im ersten Bild will er andeuten, dass er uns diesmal so richtig hart und depressiv kommen will. Das unglaublich kitschige Emblem seiner Firma "Dreamworks" kommt auch in diesem kühlen blaustichigen leicht metallisch-schmuddeligen Look des Films daher, der jegliche Niedlichkeit oder glatte Action vermeiden soll. In der Hauptrolle agiert dagegen ein Tom Cruise, der uns immer wieder glauben lässt, wir wären hier im dritten Teil von "Mission Impossible". Diese beiden Hauptpersonen verhindern leider, dass "Minority Report" statt eines Spielberg- oder Cruise-Vehikel ein richtig guter Film wurde.

Dabei ist die Story mehr als interessant: In ferner Zukunft können Mörder noch bevor sie zuschlagen verhaftet werden. Eine spezielle Behörde analysiert die Visionen von drei seherisch begabten Menschen und schickt Spezialeinheiten los um die potentiellen Mörder auf noch nicht ganz frischer Tat zu verhaften. Hierdurch wurden Mordfälle gänzlich eliminiert. Cruise spielt nun ein Mitglied einer dieser Spezialtruppen, der am eigenen Leibe erfährt, dass dies System alles andere als perfekt ist.

Leider bleibt der zweifelnde Cruise immer noch viel zu sehr der strahlende Held. Dies kann nicht nur am Darsteller liegen, denn Stanley Kubrick hat ihn in "Eyes Wide Shut" ganz schön verwirrend aussehen lassen. Doch Spielberg, der sich ja in "A. I." als Kubricks Erbe versuchte, möchte seine Zuschauer dann doch nicht allzu sehr frustrieren. Daher gibt es immer mal wieder eine fröhlich nervende Cornflakes-Verpackung und ähnliche kleine Späßchen damit es nicht allzu düster wird. Wie schon beim "Soldat Ryan" (und eigentlich auch bei "Schindlers Liste") traut sich Spielberg nur ein kleines bisschen hinein in die menschlichen Abgründe um dann gleich ganz schnell wieder unverbindlich und versöhnlich zu werden. Dazu gehört natürlich auch ein absolutes Happy End, dass die Zuschauer dann völlig unverstört wieder in die Realität entlässt.


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