Philip K. Dick hat mit seinen die Realität
anzweifelnden Science Fiction Storys schon die Vorlage für zwei auf
höchst unterschiedliche Art gelungene Filme geliefert: Ridley Scott
schickte einen an sich zweifelnden Harrison Ford als "Blade Runner"
auf die Jagd nach künstlichen Menschen und Paul Verhoeven ließ Arnold
Schwarzenegger in "Total Recall" auf einen Abenteuerurlaub
gehen, der immer mehr zum blutigen Selbsterfahrungstrip wurde. Scott
setzte auf Atmosphäre, Verhoeven auf Action und beide Werke verwirrten
und verstörten die Zuschauer so sehr, dass es Kultfilme wurden.
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Jetzt
hat sich Steven Spielberg eines Philip K. Dick-Stoffes angenommen
und schon gleich im ersten Bild will er andeuten, dass er uns diesmal
so richtig hart und depressiv kommen will. Das unglaublich kitschige
Emblem seiner Firma "Dreamworks" kommt auch in diesem
kühlen blaustichigen leicht metallisch-schmuddeligen Look des Films
daher, der jegliche Niedlichkeit oder glatte Action vermeiden soll.
In der Hauptrolle agiert dagegen ein Tom Cruise, der uns immer wieder
glauben lässt, wir wären hier im dritten Teil von "Mission
Impossible". Diese beiden Hauptpersonen verhindern leider,
dass "Minority Report" statt eines Spielberg- oder Cruise-Vehikel
ein richtig guter Film wurde.
Dabei ist die Story mehr als
interessant: In ferner Zukunft können Mörder noch bevor sie zuschlagen
verhaftet werden. Eine spezielle Behörde analysiert die Visionen
von drei seherisch begabten Menschen und schickt Spezialeinheiten
los um die potentiellen Mörder auf noch nicht ganz frischer Tat
zu verhaften. Hierdurch wurden Mordfälle gänzlich eliminiert. Cruise
spielt nun ein Mitglied einer dieser Spezialtruppen, der am eigenen
Leibe erfährt, dass dies System alles andere als perfekt ist.
Leider bleibt der zweifelnde Cruise immer noch viel zu sehr der
strahlende Held. Dies kann nicht nur am Darsteller liegen, denn
Stanley Kubrick hat ihn in "Eyes
Wide Shut" ganz schön verwirrend aussehen lassen. Doch
Spielberg, der sich ja in "A. I."
als Kubricks Erbe versuchte, möchte seine Zuschauer dann doch nicht
allzu sehr frustrieren. Daher gibt es immer mal wieder eine fröhlich
nervende Cornflakes-Verpackung und ähnliche kleine Späßchen damit
es nicht allzu düster wird. Wie schon beim "Soldat Ryan"
(und eigentlich auch bei "Schindlers Liste") traut sich
Spielberg nur ein kleines bisschen hinein in die menschlichen Abgründe
um dann gleich ganz schnell wieder unverbindlich und versöhnlich
zu werden. Dazu gehört natürlich auch ein absolutes Happy End, dass
die Zuschauer dann völlig unverstört wieder in die Realität entlässt.
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