Christopher
Nolan, David S. Goyer nach Charakteren von Jerry Siegel und Joe Shuster
Produzent:
Christopher
Nolan, Charles Roven, Emma Thomas, Deborah Snyder
Musik:
Hans
Zimmer
Darsteller:
Henry
Cavill, Amy Adams, Michael Shannon, Kevin Costner, Diane Lane, Laurence
Fishburne, Antje Traue, Ayelet Zurer, Christopher Meloni, Russell
Crowe, Kevin Costner, Diane Lane
Der 2006 entstandene “Superman
Returns“ war sicher auch deshalb so unbefriedigend, weil
Regisseur Bryan Singer, der besser daran getan hätte die “X-Men“-Trilogie
zu beenden, so eifrig Richard DonnersSuperman-Filme
von 1978 und 1980 kopierte, dass er sogar einen am Computer
reanimierten Marlon Brando als kryptonischer Helden-Vater Jor-El
einsetzte. In “Man of Steel“ versuchen Regisseur Zack Snyder
("Watchmen") und
Produzent Christopher Nolan ("The
Dark Knight") alles anders zu machen.
Russell Crowe ist als Jor-El sehr viel ruppiger aber auch körperlich
aktiver als einst Marlon Brando in dieser Rolle. Der Planet Krypton
sieht diesmal nicht wie ein strahlender Eispalast aus, sondern wie
ein dem Untergang geweihtes finsteres Loch. Als Prolog hätte diese
Variante ja noch durchgehen können, doch der ganze Film schlägt
diese düstere eher zu Batman passende Tonart an. Insgesamt kann
“Man of Steel“ attestiert werden, dass er sein Thema fast
komplett verfehlt hat. Darin wie hier am Superman-Mythos
vorbei gefilmt wird, ähnelt “Man of Steel“ Singers
“Superman Returns“.
Der Mann aus Stahl ist im Comic ein optimistischer, zupackender
und oftmals auch etwas naiver Held, der seine Kräfte zum Wohl der
Menschheit einsetzt und niemals töten würde, was er diesmal im Kino
gleich zweimal macht. Einmal indirekt (Vorsicht Spoiler!), wenn er
es - um seine Geheimidentität zu schützen - nicht fertigbringt seinen
irdischen Adoptivvater zu retten. Dieser wird von Kevin Costner mit
beeindruckender Leinwandpräsenz verkörpert, aber leider immer nur
dann wenn das Drehbuch es für einige Sekunden zulässt, bevor die nächste
Krawall-Aktion-Szene kommt.
Ein weiteres Problem bei “Man of Steel“ ist die völlige Abwesenheit
von Humor, der inmitten der nicht enden wollenden Zerstörungsorgien
im Kampfe mit General Zod (angemessen diabolisch: Michael Shannon)
bitter nötig gewesen wäre. Superman ist diesmal
kaum Clark Kent, niemals Reporter und - schlimmer noch! - es gibt
keine amourösen Versteckspiele mit Lois Lane. Was besonders
schade ist, denn Amy Adams ist als Lois Lane eine mehr als interessante
Besetzung, während der Brite Henry Cavill in der Titelrolle
sehr viel weniger blass wirkt als Anno 2006 Brandon Routh.
Insgesamt ist “Man of Steel“
eine nicht ganz so große Enttäuschung wie “Superman
Returns“ und die Schlussszene lässt an das Ende des 007-Films
“Skyfall“ denken und macht etwas
Hoffnung darauf, dass diesem mittelprächtigen Film (der sein
200 Millionen Dollar Budget bereits doppelt wieder einspielte) noch
einige sehr viel bessere Fortsetzungen folgen könnten.