Drew
Pearce, Shane Black nach der Marvel-Comicserie
Produzent:
Avi
Arad, Kevin Feiger
Musik:
Brian Tyler
Darsteller:
Robert Downey, Jr., Gwyneth Paltrow, Don Cheadle, Guy Pearce, Rebecca
Hall, Stephanie Szostak, James Badge Dale, Jon Favreau, Ben Kingsley,
William Sadler
Sind es
ansonsten eher die dritten Teile – siehe “X-Men
3“ oder “Spider-Man 3“
– die kränkeln, gelang es in diesem Falle trotz Wechsel im Regiestuhl
das Franchise wieder so auf Vordermann zu bringen, dass Tony Stark
schon fast den Status eines James Bond hat. 2008 überraschte die Verfilmung
der Marvel-Comicserie Iron Man durch rasante Action
aber noch stärker durch die herrlich selbstironische Verkörperung
der Hauptfigur durch Robert Downey Jr., der sich dadurch auch als
neuer Sherlock Holmes empfahl.
Die
Figur eines Rüstungsfabrikanten, der zum selbstlosen Superhelden
wird, kann nicht völlig ernst genommen werden, wurde aber auch für
ein paar nette Seitenhiebe auf den US-Waffenkult genutzt. “Iron
Man“ fand eine perfekte Balance zwischen Spaß und Spannung,
was von der zwei Jahre später entstandenen Fortsetzung
leider nicht mehr behauptet werden kann. Zwar profilierte sich Scarlett
Johansson hier als Action-Heldin, doch Sam Rockwell kaspert völlig
nervig mit Downey Jr. um die Wette (und verlor).
“Iron Man 3“ hingegen ist eine gut gefüllte Wundertüte,
die zu gleichen Teilen Romantiker, Action-Freunde, Comicfans und
das Bedürfnis laut aufzulachen befriedigt. Die Nachfolge des Regisseurs
Jon Favreau, der aber immer noch als Darsteller des Leibwächters
Happy Hogan dabei ist, tritt bei “Iron Man 3“ Shane Black
an. Dieser schrieb Anno 1987 das Drehbuch zu “Lethal Weapon“
und ließ in seiner ersten Regiearbeit “Kiss Kiss Bang Bang“
Robert Downey, Jr. auf die Hollywood-Bühne zurückkehren.
Zum
Glück geht es um etwas mehr als um die altbekannte Geschichte eines
arrogant gewordenen Helden, der fast alle seine Spielzeuge bzw.
Statussymbole verliert und in einer US-Kleinstadt geläutert wird.
Noch erfreulicher ist jedoch, dass hier nicht – wie zunächst befürchtet
– ein Kampf gegen den Terror oder gar ein 911-Rachefeldzug geführt
wird. Die Geschichte führt Erwartungen in die Irre und hat immer
wieder eine weitere Überraschung zu bieten. Je weniger der Zuschauer
über den Inhalt des Filmes weiß, desto mehr Spaß dürfte er haben!
Auf
Blu-ray erscheint “Iron Man 3“ mit reichlich Bonusmaterial.
Der Höhepunkt dürfte der 15-minütige Kurzfilm “Agent
Carter“ sein. Dies ist der vierte Beitrag zur Reihe der Marvel
One-Shots. Den Auftakt machte 2011 "The Consultant"
der beim Bonus-Material deir Blu-ray-Veröffentlichung
von "Thor" enthalten
war. Noch im selben Jahr folgte als Beigabe zu "Captain
America: The First Avenger" der Kurzfilm "A
Funny Thing Happened on the Way to Thor's Hammer" in dem
ebenfalls der von Clark Gregg verkörperte Agent Coulson die
zentrale Figur war. Dieser beliebte in "The
Avengers" leider verstorbene Charakter steht auch
im Zentrum der von Joss Whedon entwickelten TV-Serie “Marvel´s
Agents of S.H.I.E.L.D.“
Der
Blu-ray zu "The Avengers"
lag der Marvel One-Shot "Item 47" bei
und “Agent Carter“ dürfte schließlich der ausgereifteste
Beitrag zu Reihe sein. Die Titelrolle spielt die bereits aus "Captain
America: The First Avenger" bekannte Britin Hayley
Atwell. Die Handlung beginnt zur Zeit des Zweiten Weltkriegs an,
kurz nach dem Verschwinden von Captain America. Im Einsatz
der Strategic Scientific Reserve gelingt es der schlagkräftigen
jungen Agentin sich gegen ihren arroganten männlichen Vorgesetzten
zu behaupten und für höhere Aufgaben zu qualifizieren.
Der flott erzählte Kurzfilm enthält noch einige nette
Gastauftritte von Marvel-Charakteren und macht Appetit auf den 2014
startenden Superhelden-Film “Captain America: The Winter Soldier".