Brad Pitt, Mélanie Laurent,
Christoph Waltz, Eli Roth, Michael Fassbender, Diane Kruger, Daniel
Brühl, Til Schweiger, Gedeon Burkhard, Jacky Ido, B. J. Novak,
Omar Doom, August Diehl, Denis Menochet, Martin Wuttke, Sylvester
Groth, Mike Myers, Julie Dreyfus, Rod Taylor
Äußerst lose angelehnt an “Ein
Haufen verwegener Hunde“, einen kleinen dreckigen italienischen
Kriegsfilm von 1978, der in den USA unter dem Titel “Inglorious
Bastards“ lief, erzählt Quentin Tarantino in fünf Kapiteln
Geschichten aus dem von Deutschen besetzten Frankreich. Anders
als die Trailer vermuten ließen, geht es weniger um eine großteils
aus Juden bestehende US-Spezialeinheit, die möglichst brutal Nazis
tötet, sondern stärker noch um ein Attentat, das in einem Pariser
Kino auf die nahezu komplette NS-Führungsriege verübt werden soll.
Obwohl er hier ein von ihm bisher noch nicht genutztes Genre beackert,
setzt Quentin Tarantino wieder auf die vertrauten Mätzchen. Der
Soundtrack wurde erneut fröhlich zusammengeklaut, wechselt von
Morricone zu Bowie und will – ähnlich wie die wackelnde Videokamera
in Michael Manns “Public Enemies“
– nicht so recht zur in den Vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts
spielenden Handlung passen. Endlose (aber dennoch äußerst kurzweilige)
Dialogszenen enden meist mit plötzlichen (aber diesmal eher lustlos
in Szene gesetzten) Gewaltexzessen, denen zuvor sorgfältig eingeführte
Figuren oftmals scheinbar wahllos zum Opfer fallen.
Dass es hier nicht um historische Akkuratesse geht, beweist spätestens
das Ende des Filmes (aber eigentlich auch schon der Titel des
ersten Kapitels (“Es war einmal... in einem von Nazis besetzten
Frankreich“). Es erscheint am sinnvollsten “Inglourious
Basterds“ einmal mehr als eine filmische Tarantino-Wundertüte
zu betrachten, die diesmal zwar erstaunlich viel unnützes Zeug
(wie etwas Mike Myers knallchargigen Gastauftritt oder “Stolz
der Nation“, Eli Roths ohne jegliches Gespür für die Vierziger
Jahre inszenierten Propagandafilm im Film) enthält, aber
auch etliche überraschende Momente, die wieder in die Filmgeschichte
eingehen dürften. Dazu gehören ganz sicher die unglaublich intensiv
ausgespielten Nazi-Schurkenrollen vom (in Cannes prämierten) Christoph
Waltz aber auch von August Diehl und Daniel Brühl. “Inglourious
Basterds“ ist ganz gewiss kein perfekter Film, enthält jedoch
viele unvergessliche Szenen, die schon beim ersten Mal Vorfreude
auf das erneute Sichten wecken.