Der
1982 von Sam Raimi ("Spider-Man")
und einigen Freunden für 350.000,- Dollar gedrehte Streifen "Tanz
der Teufel" ("The Evil Dead") erregte
nicht nur die Aufmerksamkeit von Stephen King sondern fiel auch
der Bundesprüfstelle auf, die den Film einem erwachsenen Publikum
nur mit nicht unerheblichen Schnittauflagen zumuten wollte. Raimi
drehte 5 Jahre später mit "Tanz der Teufel 2" weniger
eine Fortsetzung als vielmehr eine Neuverfilmung des Stoffes,
der man ihr sehr viel höheres Budget auch deutlich ansah. 1993
schließlich beendete der sehr phantasievolle Fantasy-Horrorfilm
"Armee der Finsternis"
die diesmal gar nicht mehr so blutige Geschichte.
Die möglicherweise größte Attraktion der Filmreihe ist der wild grimassierende
Hauptdarsteller Bruce Campbell. Dieser verkörpert den grimmig-trotteligen
Anti-Helden Ashley J. "Ash" Williams so unverwechselbar,
dass dieser Charakter auch als Comicfigur weiterlebte und z. B.
gegen die “Marvel
Zombies“ antrat. Ein weiterer “Evil Dead“
Film ohne Campbell erschien nicht denkbar. Doch dann wurde ein
für 300 Dollar in Uruguay produzierter Kurzfilm namens “Ataque
de Pánico!“, in dem außerirdische Roboter 5 Minuten lang
Montevideo zerstörten, zu einem Hit auf YouTube (siehe
unten). Dies brachte Sam Raimi auf die Idee Fede Alvarez den Regisseur
der clever getricksten Alien-Invasion auf den Regiestuhl zu setzen.
Dieser schrieb auch auch am Drehbuch mit und ließ die Figur des
Ash einfach weg. Bruce Campbell sah das sportlich und begnügte
sich mit einem Credit als Produzent.
Das für 17 Millionen Dollar produzierte Remake ist ein grimmiger
Horrorfilm, der nicht über den irrwitzigen Humor von Raimis Filmen
verfügt. Die nicht unsensibel erzählte Geschichte dreht sich um
eine Gruppe von jungen Menschen, die nicht wie ansonsten in ähnlich
gelagerten Horrorfilmen zum puren Vergnügen eine einsam gemietete
Hütte im Wald angemietet hat. Mia ist drogensüchtig und will -
beaufsichtigt von alten Bekannten und ihrem Bruder David – versuchen
wieder komplett clean zu werden. Doch angesichts des gefährlichen
Buches das sich in der Waldhütte befindet ist an Entzug nicht
wirklich zu denken...
“Evil Dead“ ist kein schlechter Horrorfilm, ja sogar fast
so etwas wie eine geschmackvolle Splatter-Orgie, doch insgesamt
auch nur wie – abgesehen vielleicht von Rob Zombies “Halloween“
– ein weiteres überflüssiges Remake eines Horror-Klassikers. Es
ist bereits eine Fortsetzung geplant und ein Abschlussfilm der
wirklich interessant werden könnte, denn er soll dann beide Trilogien
beenden und da dürfte Ash wieder mit dem Teufel tanzen!