Nachdem Nicolas Cage kurz nach seinem Oscar für
“Leaving Las Vegas“ 1996 die Hauptrolle im Action-Hit
“The Rock“ übernahm, scheint der einst gefeierte Mime
im Halbjahrestakt immer wieder den selben Film zu drehen und (abgesehen
von ganz wenigen Ausnahmen wie “Lord
of War“ oder "Bringing Out the Dead")
nur noch im Schongang zu schauspielern. Ausgerechnet ein Film,
der auf den ersten Blick wie eine 3D-Neuauflage von “Nur
noch 60 Sekunden“ wirkt, zeigt einen Cage, der fast wie
wiedergeboren – ja wie der Hölle entkommen - erscheint.
Unter dem eher blöden Titel “Drive Angry“ und mit einem
im Horror-Genre beheimateten (aber 3D erfahrenen) Regisseur
gibt Nicolas Cage richtig Gas. Er spielt einen gewissen John Milton,
der nach langer Zeit zurückkehrt um zu verhindern, dass seine
Enkelin (nicht Tochter, auch das ist beachtlich: Cage steht hier
zu seinem Alter!) von einem Sektenführer in einer Schwarzen Messe
geopfert wird. Wenn der Hauptdarsteller sich wilde Prügeleien
durch alle drei Dimensionen liefert, oder herumballert ohne seinen
One Night Stand abzubrechen, dann ist ihm ein so großer
Spaß an der Sache (aber auch am Overacting) anzumerken wie schon
lange nicht mehr.
Doch “Drive Angry“ ist keine Soloveranstaltung von Nicolas
Cage. Auch die mehr als ansehnliche Amber Heard hält gut mit.
William Fichtner als mysteriöser Fremder namens “Der Buchhalter“
hingegen droht in seinen coolen Auftritten fast Cage die Show
zu stehlen und hätte einen eigenen Film verdient. Die Krönung
ist der gelungene Einsatz von perfekter 3D-Technik, was
völlig vergessen lässt, dass die Story im Laufe des Filmes
immer blödsinniger wird.