Der Gymnasiallehrer Rainer Wenger (Jürgen
Vogel) geht seinen Beruf recht locker an und hat auch keine Probleme
damit, dass er von seinen Schülern geduzt wird. Im Rahmen einer
Projektwoche zum Thema “Staatsformen“ plante er eigentlich einen Kurs
über “Anarchie“, ihm wurde jedoch als Thema “Autokratie“ (Selbstherrschaft)
zugeteilt. Eher widerwillig beginnt er den Unterricht, horcht jedoch
auf als die Schüler meutern weil “schon wieder“ das Thema Faschismus
zur Sprache kommt. Die Schüler sind sich ganz sicher, dass sie
auf so etwas wie die Nazis niemals hereinfallen würden. Wenger
versucht das Gegenteil zu beweisen und beginnt ein Experiment namens
“Die Welle“. Wider Erwarten und zu seinem eigenen Entsetzen gelingt
es ihm sehr rasch die Schüler zu einer elitären und disziplinierten
Gruppe zu formieren, die sich begeistert und zackig auf den Unterricht
aber auch auf die wenigen Klassenkameraden stürzt, die nicht
mitmachen wollen...
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Basierend auf tatsächlichen Ereignissen,
die der Initiator des Experiments - der US-amerikanische Geschichtslehrer
William Ron Jones - 1972 zur Kurzgeschichte "The Third Wave"
verarbeitete, schrieb Morton Rhue 1981 seinen Roman-Bestseller “Die
Welle“, der (genau wie der im selben Jahr entstandene US-TV-Film)
schon fast zum Standartprogramm an deutschen Schulen gehört.
Mittlerweile gibt es auch eine Comicadaption
von der in Berlin lebende Illustratorin Stefani Kampmann und unter
der Regie von Dennis Gansel (“Napola – Elite für den Führer“)
entstand eine Verfilmung.
Die Verlegung der Geschichte in eine fiktive (west-) deutsche Kleinstadt
gelingt problemlos und auch nach über 30 Jahren hat “Die Welle“
nichts von seiner Sprengkraft verloren. Absolut nachvollziehbar
zeigt der Film wie sich die scheinbar individualistischen Jugendlichen
(und ganz besonders ein zuvor am Rande der Klassengemeinschaft stehender
Schüler) schon nach wenigen Tagen zu einer “starken Gemeinschaft“
formieren und alle in weißen Hemden herumlaufen. Interessant
ist auch, dass die einst sehr beliebte Schülerin Karo ruckzuck
zur Außenseiterin wird, da sie die Sache kritisch sieht. Auch
die Faszination an der Bewegung wird glaubhaft vermittelt. Ohne
dass es “Herr Wenger“ (wie “Rainer“ jetzt von allen Schülern
genannt wird) angeordnet hat, wird die gesamte Stadt mit “Die Welle“-Graffiti
vollgesprayt und Internetseiten mit zweifelhaften Inhalten sind
sofort online. Dies ist alles äußerst packend gespielt
und in Szene gesetzt. Das große Finale geriet dann jedoch
etwas zu groß und passt eher zu einem konventionellen Thriller
als zu einer ansonsten sehr sensiblen Auseinandersetzung mit einem
leider wohl nie unaktuell werdenden Thema.
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