Ein tollkühner, leicht verrückter
Draufgänger (Dennis Quaid) ist bereit, sich samt eines Spezial-U-Bootes
verkleinern zu lassen und im Körper eines Kaninchens herumzuschippern.
Durch widrige Umstände gelangt er jedoch in den Hintern eines
kränkelnden, leicht neurotischen Supermarktverkäufers (Martin
Short). Gemeinsam müssen die beiden nun gegen die Zeit (Sauerstoffmangel
im U-Boot) und diverse Dunkelmänner (Industriespionage) ankämpfen,
bis unser Draufgänger dann wieder das Tageslicht erblickt.
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Die
Grundidee dieses Filmes ist uns sicher noch allen aus Richard Fleischers
“Die Phantastische Reise" bekannt, die eigentlich mehr durch
das Äußere von Raquel Welch besticht (im Taucheranzug
- nie ohne Gummi), als durch die Innereien, die einem eher wie in
einem Schullehrfilm präsentiert wurden. Unser Biologielehrer
versuchte tatsächlich, damals in grauer Vorzeit, als es noch
kein Video gab, eben diesen Film zu besorgen, um in seinem Unterricht
für die dringend benötigte Auflockerung zu sorgen.
Joe Dante gelingt es jedoch, dem Ganzen völlig neue Aspekte
abzugewinnen. Er begann bei Roger Corman und zeigte schon dort sein
Talent als Resteverwerter. Sein Erstling “Hollywood
Boulevard" bestand zum Großteil aus Szenen, die anderen
Corman-Produktionen (z. B. “Frankensteins Todesrennen") entnommen
waren. In seinen späteren Filmen “Piranhas", “Das
Tier", “Gremlins" und “Explorers" verfeinerte
er diese Technik, indem er Szenen aus anderen Filmen nur indirekt,
also über einen laufenden Fernseher oder in einem Kino, verwendete,
oder indem er Szenen aus bekannten Filmen in anderer Umgebung nachstellte.
Ein schönes Beispiel hierfür ist die böse Millionärin
aus “Gremlins", die sich in vielen Szenen so verhält,
wie die böse Hexe aus “The Wizard of Oz". "Gremlins"
ist überhaupt der einzige Film, in dem Joe Dante seine Kopiermanie
nicht davon abhält, eine vernünftige Geschichte zu erzählen.
Wahrscheinlich liegt das an Spielberg, der ja schon seit langer
Zeit ein Talent hat, Produktionen so zusammenzustellen, dass sie
ein großes Publikum erreichen und begeistern.
“Die Reise ins Ich" ist nun
der erste Dante-Film, der gänzlich ohne Zitate auskommt, aber
vielleicht waren die Zitate auch nur zu subtil platziert, oder stammen
aus so schlimmen Schundfilmen, dass man diese gar nicht über
den Atlantik gelassen hat. Dieser Streifen ist jedenfalls ein Film,
der seiner Grundidee viel mehr abgewinnen kann, als es “Die phantastische
Reise" tat. Allerdings hat Dante seinen Film auch eher als
Komödie aufgefasst, ohne jedoch Einzelgags überzustrapazieren,
wie dies z. B. Carl Reiner in seinem thematisch verwandten “Solo
für zwei" manchmal machte. Die Idee, z. B. einen Kuss
zu benutzen, um von einem menschlichen Körper in den anderen
zu gelangen und dort auch noch festzustellen, dass man bald Vater
wird, das ist schon recht originell und wurde ohne überbetonten
Spezialeffekteinsatz mit Symphonieorchesterbegleitung gelöst.
Die einzigen Mankos sind das etwas
schleppende Tempo am Beginn des Filmes und das verzweifelte Bemühen,
Dennis Quaid (der diesmal Gottseidank nicht wie in “Enemy Mine"
von Volker Lechtenbrink gesprochen wird) als einen Mann herauszustellen,
der sich in einer Hierarchie nicht unterordnen kann. Damit dies
auch jeder kapiert, wird es in einem Dialogsatz allen noch einmal
erklärt.
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