Fran
Walsh, Philippa Boyens, Peter Jackson, Guillermo del Toro nach "Der
Hobbit" von J. R. R. Tolkien
Produzent:
Peter Jackson, Fran Walsh, Carolynne Cunningham
Musik:
Howard
Shore
Darsteller:
Ian McKellen, Martin Freeman, Richard Armitage, Benedict Cumberbatch,
Evangeline Lilly, Lee Pace, Luke Evans, Ken Stott, James Nesbitt,
Orlando Bloom, Cate Blanchett
Gleich am Anfang gibt es nicht nur
einen noch vor den Ereignissen des ersten Hobbit-Films angesiedelten
Prolog, sondern dabei auch einen kleinen Gastaufritt von Peter Jackson.
Wenn dieser kurz - wie einst Alfred Hitchcock - durchs Bild huscht,
zeichnet sich schon ab, dass das, was dann folgen wird, sehr viel
stärker ein Film von Peter Jackson als ein Film nach einer Buchvorlage
von J. R. R. Tolkien sein wird.
Jackson
geht diesmal noch freier mit der Tolkien-Vorlage um als ein Jahr
zuvor bei “Der Hobbit: Eine unerwartete
Reise“. Mit dem von Orlando Bloom verkörperten Legolas
lässt er nicht nur eine der beliebtesten Figuren seiner “Der
Herr der Ringe“-Trilogie auch in der “Hobbit“-Serie
auftreten, sondern macht diesen in Tolkiens Buchvorlage gar nicht
auftauchenden Elben sogar zu einer zentralen Figur der Geschichte.
Legolas fühlt sich seiner Artgenossin Tauriel verbunden, die wiederum
zarte Gefühle für einen der 13 Zwerge aus Bilbos Reisegruppe hegt.
Die von Evangeline Lilly aus der TV-Serie “Lost“
mit viel Temperament verkörperte Elben-Bogenschützin ist eine Figur,
die es bei Tolkien überhaupt nicht gibt und ein Resultat aus Peter
Jacksons Bemühungen aus einem knapp 400-seitigen
Buch drei überlange Filme zu machen (die zudem jeweils pünktlich
zum Weihnachtsfest in noch längeren Heimkino-Versionen erscheinen).
Das Schlimmste am zweiten Hobbit-Film
ist sein deutscher Titel “Smaugs Einöde“, denn es geht
alles andere als öde zu. Peter Jackson hat sein “High Frame Rate“-Verfahren,
bei dem der Zuschauer mit 48 Einzelbildern pro Sekunde doppelt so
viele Bildinformationen wie bei herkömmlichen Kinofilmen erhält,
diesmal sehr viel besser im Griff und selten waren im Kino schönere
und plastischere Bilder zu sehen. Es ist auch diesmal wieder sehr
erfreulich, dass der Hauptdarsteller Martin Freeman als Hobbit Bilbo
völlig entspannt inmitten seiner wild fuchtelnden Kollegen agiert.
Jackson hingegen dreht von Anfang
an an der Action-Schraube und liefert ein pralles Fantasy-Spektakel
mit Verfolgungsjagden, Wasserrutschen, Riesenspinnen sowie einem
wortgewaltigen Riesendrachen. Der Film kommt in den knapp drei Stunde
fast nie zur Ruhe, erinnert dabei an ein Festmahl bei dem den schon
lange übersättigten Gästen immer noch ein zusätzlicher Gang aufgezwungen
wird. Zum Glück geht es dann erst Ende 2014 bei "Der Hobbit
– Hin und zurück" mit der Fantasy-Völlerei weiter.