Pamela Oas Williams, Laura Ziskin, Lee Daniels, Buddy Patrick, Cassian
Elwes
Musik:
Rodrigo Leão
Darsteller:
Forest Whitaker, Oprah Winfrey, John Cusack, Alan Rickman, Robin Williams,
James Marsden, Liev Schreiber, Jane Fonda, Vanessa Redgrave, Cuba
Gooding Jr., Lenny Kravitz, Terrence Howard
“Der Butler“ ist eine alles
andere als homogene Mischung aus mitreißendem Drama und Vehikel für
Stars, die schon immer einmal einen US-Präsidenten spielen wollten
sowie für eine Talkshow-Queen, die mal wieder in einem Hollywood-Film
auftreten wollte. Doch gerade durch die Reibung zwischen den beiden
unterschiedlichen Konzepten entsteht ein höchst spannender und ungemein
unterhaltsamer Film.
Kurz bevor Barack Obama ins Weiße
Haus einzog interviewte der Journalist den knapp 90-jährigen Schwarzen
Eugene Allen, der in 3 Jahrzehnten sieben US-Präsidenten als persönlicher
Butler diente. Er verarbeitete dies Gespräch zu einem Artikel für
die Washington Post, der die Aufmerksamkeit von Sony
Pictures erregte. Hier wurde ein Drehbuch erarbeitet in dem
aus Eugene Allen der fiktive Charakter Cecil Gaines wurde. Als idealer
Regisseur wurde Lee Daniels (“Precious“) und für die
Hauptrolle Forest Whitaker verpflichtet.
Die größte Aufmerksamkeit dürfte aber sich die hochkarätige Besetzung
der US-Präsidenten sorgen. In teilweise sehr kurzen Auftritten sind
Robin Williams als Dwight D. Eisenhower, James Marsden als John
F. Kennedy, Liev Schreiber als Lyndon B. Johnson und John Cusack
mit verlängerter Nase als Richard Nixon zu sehen. Gerald Ford und
Jimmy Carter wurden nicht für würdig befunden, durch Stars gespielt
zu werden, doch dafür gelang im Falle von Ronald Reagan der wohl
größte Coup des Films. Diesen spielt mit viel Charisma der britische
“Stirb Langsam“-Schurke Alan Rickman während des Gattin
von Jane Fonda verkörpert wurde.
Nachdem Reagan sich nicht dazu durchringen
konnte, etwas gegen die Apartheids-Politik in Südafrika zu
unternehmen, quittierte Cecil Gaines schließlich seinen Dienst
als Butler im Weißen Haus. Er schloss sich seinem Sohn Louis
bei einer Anti-Südafrika-Demo an. Die problematische Beziehung
zwischen dem gewissenhaft seinen Butler-Dienst verrichtenden Cecil
und seinem in der Bürgerrechts-Bewegung aktiven Sohn Louis
ist das zentrale Thema eines Filmes, der jedoch – auch durch seine
sehr drastisch den Rassismus darstellenden Szenen - nicht über
100 Millionen in den USA eingespielt hätte, wenn da nicht die
grandiose mit viel Freude aufspielende Besetzung gewesen wäre.
Abschließend sei noch angemerkt,
dass die knapp 60-jährige Talkshow-Moderatorin Oprah Winfrey nicht
gerade die ideale Besetzung für Cecil Gaines’ Gattin ist, da sie
diese auch als 30-jährige verkörpert. Doch über jeden Zweifel erhaben
ist jedoch Forest Whitaker der den “Butler“ mit einer stillen Würde
verkörpert, die ihn nach seiner Leistung als Idi Amin in “Der
letzte König von Schottland“ erneut als heißen Oscar-Kandaten
qualifiziert.