Lange Zeit wollte Patrick Süskind
seinen 1985 erschienenden Roman “Das Parfum“ nicht verfilmt sehen,
doch Bernd Eichinger gab nicht auf. Sein beständiges Nachfragen
war sogar das Hauptmotiv im Film “Rossini“
(dessen Drehbuch Süskind gemeinsam mit dem Regisseur Helmut
Dietl schrieb) und schließlich im Jahre 2000 von Erfolg gekrönt.
Wer den fertigen Film sieht, wundert sich warum das Buch so lange
als unverfilmbar galt.
Die Geschichte handelt großteils
vom ausgeprägten Geruchssinn Jean-Baptiste Grenouille, der
1760 in der südfranzösischen Stadt Grasse hingerichtet
werden soll, weil er 13 Jungfrauen ermordete. Aus Substanzen ihrer
Körper versuchte er ein perfektes Parfum zu mixen, das den
skrupellosen und ganz ohne Eigengeruch geborenen Grenouille unwiderstehlich
machen soll.
Regisseur Tom Tykwer kann vielleicht vorgeworfen werden, dass er
etwas zu rastlos durch Süßkinds Roman flitzt oder dass
seine beständig eingeschnittenen angefaulten Fische am Anfang
des Filmes etwas holzhammerhaft den Gestank von Grenouilles Geburtsort
den Pariser Fischmarkt illustrieren sollen.
Doch Tykwers Film funktioniert und
warum auch nicht? Dem Kino ist es immer wieder gelungen Gefühle
aller Art darzustellen, ob Liebe oder Hass und oft war es auch für
den Zuschauer spürbar, wenn eine Figur nicht viel (oder aber
zuviel) auf ihre Körperhygiene achtete.
Tykwer, dessen “Lola rennt“ zu den
international erfolgreichsten aber auch unkonventionellsten deutschen
Filmen gehört, zeigt nach den etwas gequälten Werken “Der
Krieger und die Kaiserin“ und “Heaven“,
dass er die Regeln des großen Blockbuster-Kinos scheinbar
mühelos beherrscht.
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Während die Hauptrollen mit interessanten
Newcomern besetzt wurden, durften die Stars Dustin Hoffman (als
erfolgloser Parfümier) und Alan Rickman (als besorgter Vater
eines potentiellen Mordopfers) sehr schöne Kabinettstückchen
einbringen, die ideal als Clip für die Verleihung des Nebenrollen-Oscars
einzusetzen sind. Das in Barcelona atemberaubend eingefangene historische
Paris wirkt sehr viel glaubhafter in seiner schmutzigen Pracht als
jenes London, das Roman Polanski kürzlich für “Oliver
Twist“ in Prag nachstellen ließ. Wichtiger ist aber noch,
dass es Tykwer und Eichinger durch ihre edle Optik gelang zu kaschieren,
dass Film und Roman eigentlich hauptsächlich eine Serial-Killer-Geschichte
erzählten. Die kleine Änderung gegenüber den im Buch
durch und durch bösen Grenouille am Ende des Films als leicht
geläutert erscheinen lässt, sei verziehen. Wobei es durchaus
erklärlich ist, dass Grenouille angesichts einer von ihm entfesselten
Massenorgie auf den Gedanken kommt, dass es vielleicht besser gewesen
wäre seine schönen Opfer zu lieben anstatt sie abzuschlachten.
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