1994 überraschte der 24-jährige
Kevin Smith das Kinopublikum mit seinem in Schwarzweiß gedrehten
Erstlingswerk “Clerks“. Der für einen für nicht einmal sechsstelligen
Dollarbetrag produzierte Film bekam in Deutschland im Titel den treffenden
Zusatz “Die Ladenhüter“. Smith erzählte von Randal Graves
(Jeff Anderson) und Dante Hicks (Brian O´Halloran), die mit
ihrem schon über 20 Jahre andauernden Leben wenig mehr vorhaben
als in New Jersey im heruntergekommenen “Quick Stop“ abzuhängen.
In diesem kleinen Supermarkt mit angeschlossener Videothek schieben
sie als Verkäufer eine äußerst ruhige Kugel. Sie nerven
die Kundschaft und philosophieren über Frauen, Gott, die Welt
und “Star Wars“. “Clerks“ wurde zu einem Hit (und sogar zu einer ebenso
kurzlebigen wie unglaublich komischen Cartoon-Serie). Der Film wurde
zu einem Überraschungserfolg und machte Kevin Smith und seinen
Kumpel Jason Mewes, die als “Jay und Silent Bob“ beständig vor
dem “Quick Stop“ herumhingen, zu Kultfiguren. Das Duo hatte nicht
nur Gastauftritte wie z. B. in “Scream 3“, sondern bekam sogar eine
eigene Comicserie und Actionfiguren-Reihe (mittlerweile gibt es sogar
die Comicladen-Kette “Jay and Silent Bob´s Secret Stash“).
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Kevin
Smith drehte fröhlich weiter und fast alle seiner folgenden
Filme wie “Mallrats“, “Dogma“ oder
“Jay und Silent Bob schlagen zurück“
wiesen Querverbindungen zu “Clerks“ auf. Nachdem sich Smith mit
“Jersey Girl“ nicht sonderlich erfolgreich
(aber dennoch recht charmant) an einer stark am Mainstream orientierten
romantischen Komödie versuchte (und erstmal auf Jay und Silent
Bob verzichtete), kehrt er mit “Clerks 2“ zu seinen Wurzel zurück.
Er kann allerdings dank eines deutlich höheren Budgets aus
dem Vollen schöpfen. So gibt es eine aufwändig choreographierte
Tanzszene und während in “Clerks“ über spezielle sexuelle
Vorlieben lediglich geredet wurde (der Film in den USA aber ursprünglich
trotzdem nur für Erwachsene freigegeben werden sollte), zeigt
die Fortsetzung immerhin einen Esel in Reizwäsche.
In der in Schwarzweiß gedrehten
Eröffnungsszene von “Clerks 2“ kehrt Smith zum “Quick Stop“
zurück. Dies allerdings nur sehr kurz, denn nachdem Dante den
Laden aufschließt muss er feststellen, dass es drinnen lichterloh
(und farbig) brennt, weil Randal vergessen hat die Kaffeemaschine
auszustellen. Daher müssen die Clerks künftig bei der
schon aus “Dogma“ bekannten Fastfood-Kette “Mooby´s“ arbeiten.
Randal ist dort auch recht zufrieden, da Jay und Silent Bob vor
dem Laden herumhängen und er den Kollegen Elias (Trevor Fehrman),
einen höchst religiösen “Herr der Ringe“-Fan, nach Strich
und Faden verarschen kann. Eine der Sternstunden des (an originellen
Einfällen nicht gerade armen) Films ist, wenn Randal - für
den “Star Wars (IV – VI)“ die einzig wahre Trilogie ist - in einer
kurzen Pantomime den Inhalt von Peter Jacksons Filmserie als einen
einzigen lahmarschigen Spaziergang nach Mordor darstellt.
Etwas Sorgen macht sich Randal allerdings um seinen Kumpel Dante.
Dieser wird doch nicht etwa mit Mitte 30 schon erwachsen werden
wollen. Dante droht in den Hafen der Ehe einzulaufen, denn seltsamerweise
interessiert sich die nicht unattraktive Emma (verkörpert von
Kevin Smiths Ehefrau Jennifer Schwalbach) für das eher unscheinbare
bärtige Pummelchen und will mit ihm zu ihren Eltern nach Florida
ziehen. Doch damit nicht genug, auch Becky (“Sin
City“-Granate Rosario Dawson), die Geschäftsführerin
der “Mooby´s“-Filiale, fühlt sich zu Dante hingezogen.
Im Laufe der Handlung erfahren wir, dass diese angebliche Unromantikerin
sich von Dante nicht nur sehr gerne die Zehennägel lackieren
lässt. Die daraus resultierenden Verwicklungen hat Kevin Smith
mit viel Gefühl - aber auch mit dem teilweise recht derben
Humor seiner frühen Filme - zu einem höchst spaßigen
Ganzen angerührt, das sich ähnlich locker-entspannt wie
sein Meisterwerk “Chasing Amy“ mit durchaus ernsten Themen beschäftigt.
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