Nachdem Heinrich Breloer 2001 mit der epischen
TV-Serie “Die Manns“
das Thema bereits eingekreist hatte, qualifizierte er sich als
idealer Regisseur für eine Verfilmung von “Buddenbrooks“.
Für diese 1901 erstmals erschienene Schwarte erhielt Thomas
Mann 1929 den Nobelpreis für Literatur. Den Darsteller für
die Rolle des Konsuls Jean Buddenbrook musste Breloer auch nicht
lange suchen. Nachdem Armin Müller-Stahl in “Die Manns“
bereits den Thomas Mann spielte, war er in der Öffentlichkeit
fest verwachsen mit diesem Themenkomplex.
|
|
|
|
“Buddenbrooks“ erzählt von einer wohlhabenden Kaufmanns-Dynastie,
die langsam aber sicher vor die Hunde geht, wobei Ähnlichkeiten
mit der Familie Mann durchaus beabsichtigt waren. Obwohl das Buch
ganz eindeutig in Lübeck spielt (und viele der dortigen Bürger
empört auf den Roman reagierten) wurde der Name der Stadt
im Buch niemals erwähnt. Im Film ist dies jedoch durchaus
der Fall und Breloer drehte so oft wie möglich in der Hansestadt.
Er ließ Gummimatten mit historischem Straßenpflaster
ausrollen und aufwändige historische Kulissen direkt vor
dem Holstentor errichten.
Die Opulenz der manchmal etwas zu gut ausgeleuchteten Bilder hebt
die Neuverfilmung deutlich vom routiniert in Szene gesetzten schwarzweißen
Zweiteiler aus dem Jahre 1959 (bereits 1923 entstand eine
Stummfilmversion) und von der etwas lahmarschigen 11-teiligen
TV-Version von 1979 ab. Durch die visuelle Pracht des Filmes dürften
auch jene Zuschauer Zugang zum Stoff finden, die an der schöngeistigen
aber handlungsmäßig manchmal etwas auf der Stelle tretenden
Romanvorlage verzweifelt sind.
Breloer eröffnet den Film mit einem Seifenkistenrennen durch
die prachtvolle historische Altstadt. Dann lässt er eine
Ballszene folgen in der sich alle der nicht eben wenigen Beteiligten
so lange mit dem Namen anreden bis der Zuschauer durchblickt.
Neben dem wie immer brillanten Armin Müller-Stahl als langsam
an seinen Fähigkeiten zweifelnder Konsul ist vor allem Jessica
Schwarz die Seele des Films. Es tut richtig weh wenn diese als
Tony Buddenbrook sich immer wieder aus Familienräson auf
lieblose Beziehungen einlässt. Es tut jedoch gut, dass sie
im sich Gegensatz zu ihren glücklosen Brüdern Thomas
(ebenfalls sehr gut: Mark Waschke) und Christian (nervt etwas
als schrulliger und kunstsinniger Hypochonder: August Diehl) nicht
unterkriegen lässt. Die 150 Minuten des Filmes vergehen wie
im Fluge und es darf sich schon auf eine verlängerte TV-Version
gefreut werden.
Diesen
Film als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken
Diesen
Film als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken
"Die
Buddenbrooks" von 1959 als DVD bei AMAZON bestellen, hier
anklicken
"Buddenbrooks"
bei ebay kaufen, hier anklicken
|